Wie oft sollte man eigentliche Haare waschen?
Eniss Agrebi, Friseur bei "Die Wiener Friseure":
Idealerweise sollten die Haare nur einmal pro Woche gewaschen werden. Allerdings hängt die Häufigkeit des Waschens auch stark von der jeweiligen Haarstruktur ab. Trockene Haare müssen seltener gewaschen werden als jene, die dazu neigen schnell fettig zu werden.

Generell sollte man seine Haare nicht zu oft waschen, da sonst der natürliche Schutzmantel der Haare angegriffen wird. Bei häufiger Anwendung unbedingt zu sanften und milden Shampoos greifen.

Shampoonieren:
Eine Portion Shampoo auf der Kopfhaut verteilen und aufschäumen.
Für mehr Schaum: kein weiteres Shampoo zufügen, sondern lediglich etwas Wasser hinzugeben und mit kreisenden Bewegungen erneut aufschäumen.
Wichtig: Shampoo niemals in die Längen und Spitzen einarbeiten. Durch das Ausspülen verteilt und reinigt das Shampoo die restlichen Haare von selbst – das ist ausreichend.
Wie weiß ich,ob das Shampoo ausgewaschen ist?
Quietschtest
machen. Natürlichen quietschen unsere Haare nicht vor Freude, sobald das Shampoo ausgewaschen wird – beim sogenannten Quietschtest werden die Haare durch die Finger gezogen und wenn das Haar dabei quietscht, ist es sauber.

Pflege:
Da Haare im nassen Zustand sehr empfindlich sind und leicht abbrechen, ist es besonders wichtig ihnen nach jeder Wäsche ausreichend Pflege zuzuführen. So werden nicht nur Knoten verhindert, zusätzlich werden die Haare versiegelt und sehen seidiger aus. Conditioner oder Pflege nie direkt auf die Kopfhaut auftragen.  Dies führt unmittelbar zu einem fettigen Haaransatz. 

Conditioner oder Maske?
Conditioner schließen die Haarstruktur und sollten bei jeder Haarwäsche benutzt werden, Masken haben eine tiefere Wirkung
und können je nach Bedarf verwenden werden, beispielsweise einmal pro Woche, statt einem Conditioner. Hier gilt auch wieder: gründlich auswaschen, um einen fettigen Ansatz zu vermeiden.

Finales Ausspülen:
Was bei jeder Haarwäsche gemacht werden sollte: die Haare am Schluss kurz mit kaltem Wasser ausspülen. Da kaltes Wasser die Schuppenschicht schließt und dem Haar mehr Glanz verleiht.  Wie das? Da Licht nur auf geschlossenen Schuppenschichten bricht, wird es reflektiert und führt daher zu glänzenden Haaren. Ist diese Schuppenschicht jedoch offen, wird das Licht absorbiert und das Haar wirkt matt.

Trocknen:
Hier bitte auf keinen Fall mit einem Handtuch wild rubbeln! Die Haarstruktur wird geschädigt, aufgeraut und Knoten bilden sich.
Besser: die Haare einfach mit einem weichen Handtuch trocken tupfen. Danach vorsichtig mit einer Bürste ausbürsten (nicht kämmen!). Hier gilt: Immer zuerst an den Spitzen beginnen und dann schrittweise nach oben bürsten. So wird Haarbruch vermieden und Knoten werden sanft gelöst. Beim anschließenden Föhnen sollte darauf geachtet werden, dass der Föhn ausreichend Abstand zum Haar hat, um ein Überhitzen zu vermeiden.