
Den Begriff Freizeit könnte man im Falle von Jürgen Honorius Haim neu interpretieren: Er hat beide Hände frei und Zeit, um anderen zu helfen. So wie an diesem grauen Tag, in den er nicht zuletzt mit seinem herzhaften Lachen und seiner quietschgelben Weste Farbe bringt. Andere mögen dem 51-Jährigen aus Moos bei Bleiburg, der seit 36 Jahren in seiner Freizeit bei der Wasserrettung Klopeinersee Dienst schiebt, vielleicht ein Helfersyndrom attestieren, er selbst nennt es Berufung. „Es kann nicht jeder helfen. Ich will einfach, dass die Leute die Menschlichkeit nicht vergessen. Es soll jemand da sein, der ohne Bedingungen hilft.“ Deswegen darf man sich auch nicht wundern, wenn man den Wasserretter nach seinem Brotberuf fragt. Der gelernte Maler, Anstreicher, Tapezierer und Bodenverleger ist nämlich über Umwege über Bundesheer und ÖBB beim Roten Kreuz Völkermarkt als Notfallsanitäter gelandet.
Realitätscheck
1. Wasserretter sind Frauenhelden.
„Da müssen Sie die Frauen fragen.“
2. Braun gebrannt, Goldkette, Brusthaar ... Wasserretter achten bei der Arbeit auch auf ihre Optik.
„Vor Jahren hatte ich Locken und trug eine Goldkette. Aber nur, weil es damals angesagt war.“
3. Wasserretter posen ja nur und können gar nicht schwimmen.
„Jeder, der bei uns einen Retterkurs macht, sagt danach: Jetzt weiß ich erst, was ihr im Wasser leistet.“
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