Rötungen, Jucken, Brennen – Neurodermitis ist vor allem eines: sehr, sehr lästig. Bei der sogenannten Atopischen Dermatitis, wie Neurodermitis von Fachleuten genannt wird, funktioniert das Immunsystem nicht mehr richtig und die Haut entzündet sich. Häufig tritt sie bereits im Kindesalter auf und ist bei den Kleinen sogar die am weitesten verbreitete Hautkrankheit. In Österreich leiden über 200.000 Menschen an der chronisch-entzündlichen Erkrankung, die mitunter die Lebensqualität Betroffener massiv beeinträchtigen kann. Und doch: Neurodermitis ist hartnäckig, aber mit der richtigen Therapie können selbst schwere Verlaufsformen heute gut in den Griff bekommen werden. Wir verraten Ihnen, was Sie selbst tun können, um das Jucken zu lindern.

Behalten Sie Ihre Haut im Auge

„Alles fing an mit diesem Jucken auf der Kopfhaut. Weil es nicht immer vorgekommen ist, hab ich mir zuerst nichts dabei gedacht. Aber mit der Zeit ist es immer schlimmer geworden.“ Natascha, 37, Versicherungskauffrau aus dem steirischen Weiz, leidet bereits seit längerem an Neurodermitis. Was sie hier beschreibt, ist gleichzeitig das Tückische an der Hautkrankheit: Sie kommt in Schüben. Betroffene Hautstellen sind trocken, jucken stark und sind gerötet, um sich dann wieder zu erholen – dann geht der Kreislauf von vorne los. Die Auslöser – so genannte „Trigger“ – können ganz unterschiedlich sein, von Umwelteinflüssen über Ernährung bis hin zu Stress. Das macht es anfangs schwierig, die Symptome und vor allem die Schwere der Erkrankung selbst richtig einzuschätzen. Haben Sie einen Verdacht, so sollten Sie ihre Haut zunächst genau beobachten und in weiterer Folge einen Facharzt aufsuchen.

Der Juck-Kratz-Kreislauf schädigt die Haut und verursacht Trockenheit, Brüchigkeit, Krustenbildung und Nässen.
Der Juck-Kratz-Kreislauf schädigt die Haut und verursacht Trockenheit, Brüchigkeit, Krustenbildung und Nässen. © KK

Finden Sie sich nicht mit Neurodermitis ab

Bei vielen Patienten bestehen die Symptome schon seit längerer Zeit, sie stumpfen deshalb regelrecht ab. Das kennt auch Natascha: „Irgendwann denkst du, es wird ja doch nicht besser. Du glaubst, du musst jetzt damit leben.“ Die gute Nachricht: Neurodermitis ist nicht ansteckend und kann mit einer guten Diagnose und einer differenzierten Therapie gut behandelt werden – nämlich dahingehend, die Schwere der Krankheitsschübe zu mildern und die Zeiten, in denen die Haut nahezu erscheinungsfrei ist, zu verlängern. Der erste Schritt ist daher immer, Symptome ernst zu nehmen. Kehren Ausschläge und Jucken immer wieder zurück, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen.

Ärztliches Know-how: Lassen Sie sich eingehend untersuchen

Der nächste Schritt sollte auf alle Fälle zum Hautarzt ihres Vertrauens führen. „Ich hab zuerst versucht, die Symptome zu googeln und bin dann bei zum Teil seltsamen Ratschlägen gelandet, was natürlich überhaupt nicht geholfen hat,“ berichtet Natascha von der Zeit vor ihrer Diagnose. Der Gang zum Facharzt schafft auf alle Fälle Gewissheit und nur so kann eine zielgenaue Therapie in Angriff genommen werden. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie sich überlegen, eine zweite Meinung einzuholen – das Vertrauensverhältnis zu ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sollte hier im Vordergrund stehen.

Die richtige Pflege ist bei Neurodermitis besonders wichtig.
Die richtige Pflege ist bei Neurodermitis besonders wichtig. © Milton Oswald - stock.adobe.com (Ulrich Zillmann)

Achten Sie auf eine breit aufgestellte Behandlung

Eine gute Therapie besteht aus mehreren Komponenten. Neben vom Arzt verschriebenen Salben und Cremes ist es vor allem wichtig, die Haut zu pflegen – besonders auch nicht betroffene Stellen. „Ich creme mich fast jeden Tag ein, ganz besonders nach dem Duschen. Da achte ich wiederum darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist und ich es nicht übertreibe – das trocknet die Haut nämlich noch mehr aus,“ meint Natascha. Wichtig ist, die Therapie konsequent fortzuführen; auch wenn sich die Symptome rasch bessern – am Ball bleiben lautet also die Devise.

Tipps, die das Leben mit Neurodermitis erleichtern können

Es gibt ein paar Dinge auf die Sie achten sollten, wenn Sie an Neurodermitis leiden. Wenn es Nahrungsmittel gibt, auf die Sie nicht gut reagieren oder gar allergisch sind, sollten Sie auf diese verzichten. Vor allem jetzt im Sommer kann es durch Schwitzen zu stärkeren Hautentzündungen kommen. Tragen Sie daher luftdurchlässige Kleidung. Am besten eignet sich Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder Seide. Möglichst meiden sollten Sie Reißverschlüsse, Etiketten oder raue Oberflächen – diese können die Haut zusätzlich reizen. Beim Waschen der Kleidung gilt es wenig Waschpulver und Weichspüler zu verwenden.

Geben Sie nicht auf!

„Es ist manchmal schon schlimm, vor allem, wenn man sich mal wieder ständig kratzt und sich dann schlecht fühlt. Aber es wird auf jeden Fall besser. Wichtig ist, nicht aufzugeben.“ Nataschas Worte machen Mut – und das völlig zurecht. Selbst können Sie die Therapie nämlich auch durch eine positive Einstellung unterstützen. Negativer Stress ist einer der häufigsten Trigger für Neurodermitis-Schübe, daher ist es wichtig, dass Sie sich öfter ganz bewusst etwas Gutes tun. Entspannungstechniken können ebenfalls helfen, dem Alltagsstress den Kampf anzusagen und ihrer Haut eine wohlverdiente Ruhepause zu gönnen.

Entstanden in Kooperation mit Sanofi.
(SAAT.DUP.19.06.0389b – 06/19)