Hektisches Gewimmel am Flughafen. Wortfetzen verschiedenster Sprachen. Koffer rollen lautlos über Steinboden. Der Geruch von Kaffee liegt in der Luft. Ein kleines Kind lächelt. Und plötzlich steigt eine Ahnung auf: Diese Situation ist mir vertraut. Es ist dieses Gefühl, eine gerade erlebte Szene so schon einmal durchlebt zu haben. Und das, obwohl man genau weiß, dass das eigentlich nicht der Fall sein kann. Momente wie diese werden Déjà-vu genannt.

Ursache: unklar

Gleich vorweg: "Selbst die Wissenschaft kann noch nicht mit Sicherheit sagen, wie dieses Phänomen entsteht", stellt Anne Schienle, Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie, klar. Das hat vor allem einen Grund: Bei einem Déjà-vu handelt es sich um ein spontanes, kurz anhaltendes Gefühl. "Praktisch nur ein Hauch", sagt Schienle. Die Krux ist, dass sich ein flüchtiges Gefühl nicht einfach so künstlich im Labor kontrolliert hervorrufen lässt.

Wenn es um die Entstehung eines Déjà-vus geht, gibt es in der Welt der Wissenschaft mehrere Ansätze. Eine der Populärsten ist die der Neurowissenschafter. Diese sind der Ansicht, dass bei einem Déjà-vu aus Versehen im Hirn Störsignale von Neuronen abgefeuert werden. Die Vermutung stützt sich auf Studien mit Epileptikern. Denn diese kennen Déjà-vus vor einem Anfall. Betroffen ist in beiden Fällen der sogenannte Temporallappen. Die Besonderheit dahinter: Im Temporallappen des Großhirns wird entschieden, ob eine Situation bekannt ist oder nicht. Dort entstehen aber auch Erinnerungen, auf die wir zurückgreifen.

Esoterische Strömungen glauben bei Déjà-vus hingegen an Erinnerungen aus einem vergangenen Leben.