Wie wirkt sich Stress auf das Ernährungsverhalten aus? Wissenschaftler aus Mainz und Dresden haben sich dieser Frage gewidmet und festgestellt, dass übergewichtige Menschen ihre Nahrung "schlampiger" kauen.

Für die Studie, an der normal- und stark übergewichtige Menschen teilnahmen, wurde die Kaugeschwindigkeit und Menge der verzehrten Nahrung in einer ruhigen und einer stressigen Situation erfasst. Weiters wurden die Personen mithilfe von Fragebögen nach ihrem Befinden befragt. Der Test, an dem 28 Männer und Frauen mit Normalgewicht sowie 28 adipöse Männer und Frauen teilnahmen, wurde in einem Labor durchgeführt.

Die Untersuchung zeigte, dass adipöse Menschen sowohl in Ruhe-, als auch Stresssituationen, ihre Nahrung weniger kauten als die Teilnehmer mit Normalgewicht.

Die Wissenschaftler schlussfolgern nun, dass unzureichendes Kauen, Übergewicht fördern könne. Vorgängerstudien haben bereits bewiesen, dass gründliches und ausgiebiges Kauen wichtig ist, um ein Sättigungsgefühl zu erreichen. Deswegen neigen Menschen, die nur unzureichend kauen, auch dazu mehr zu essen.

Nicht vor dem Bildschirm schlingen

So hatte eine Studie aus Japan gezeigt, dass langsame Esser ein um 42 Prozent geringeres Risiko dafür haben, übergewichtig zu werden. Ein Hintergrund könnte sein, dass es bis zu 20 Minuten dauern kann, bis unser Gehirn registriert: Ich bin satt. Diese Zeit brauche es laut Expertenmeinung, bis die Botenstoffe im Gehirn ankommen und sich die Sättigung einstellt.

Nun kann es für den einzelnen schwierig sein, das Esstempo zu drosseln, wenn man es "schon immer so gemacht hat". Ein Tipp, den wir alle beherzigen sollten: Essen Sie nicht vor Bildschirmen! Die Ablenkung führt dazu, dass wir die Signale unseres Körpers nicht ausreichend wahrnehmen und uns dadurch leicht überessen.