Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?
Da ich Springreiterin war, wollte ich dies als junges Mädchen zum Beruf machen. Zur Matura habe ich aber - ich war damals Schulsprecherin - beschlossen, ich mache mich, noch bevor ich 30 Jahre alt bin, selbstständig. Außerdem wollte ich die erste Bundespräsidentin werden. Teil eins meiner kindlichen Karriereträume habe ich mir ja schon erfüllt.

Was haben die Lehrer über Sie gesagt?
Der Robin Hood der Schule, weil ich mich immer stark für das Wohl aller eingesetzt habe.

Auf welche außerschulische Leistung sind Sie heute noch stolz?
Ich habe mich schon früh als Klassen- und Schulsprecherin engagiert und mich hier um die Einführung des ersten Schulballes gekümmert.
Wer hat Sie am meisten gefördert?
Ich hatte das Glück, immer gute Mentorinnen an der Seite zu haben. Bei wichtigen Lebensentscheidungen haben mich vor allem meine Eltern, die selbst Unternehmer sind, beraten.


Auf wessen Rat hören Sie?
Ich tausche mich sehr gerne mit meinem Vater aus, weil wir uns sehr ähnlich sind und er zu allen Dingen einen sehr pragmatischen Zugang hat. Außerdem habe ich zwei sehr gute Freundinnen, beide Unternehmerinnen, die ich gerne um Rat frage, vor allem wenn es um die Sicht einer Frau geht.

Was zeichnet einen gute Chefin aus?
Loyalität, Freude und Leidenschaft an der Arbeit, Zuverlässigkeit und Vertrauen in die Mitarbeiter.

Was schätzen Sie an Mitarbeitern?
Loyalität sowie Freude an der Arbeit, Zuverlässigkeit und Eigenverantwortung.

Was war Ihre wichtigste Begegnung?
Die persönliche Begegnung mit Kofi Annan und der Gründerin von JuanFe, einer kolumbianischen Hilfsorganisation: Beide sind der Beweis, dass ein einzelner Mensch etwas verändern kann.

Wann haben Sie zuletzt etwas Neues gelernt?
Ich lerne täglich etwas Neues.Wie bewältigen Sie Stress?
Ich hole mir den Ausgleich beim Sport, gehe sehr gerne auf den Berg, mache Yoga und versuche mich in Meditation.

Wie nutzen Sie soziale Netzwerke?
Zur Kommunikation und um zu verfolgen, welche Themen die Menschen gerade bewegen.

Durch welchen Misserfolg sind Sie gereift?
Ich habe generell durch meine Misserfolge mehr gelernt als durch jeden Erfolg. Oft liegt es auch am Timing, warum Projekte nicht realisierbar sind. Und ich habe gelernt, dass man sich sehr genau überlegen sollte, mit welchen Personen man Projekte angeht.

Worauf achten Sie bei einer Bewerbung?
Auf die individuelle Gestaltung und Sprache - jede Bewerbung, die der eigenen Persönlichkeit entspricht, wirkt sehr authentisch. Ich habe auch schon Videos geschickt bekommen, die dann die Unterlagen angekündigt haben.

Sind Sie für die Frauenquote in Chefetagen?
Wenn man sich die aktuelle Lage für Frauen in Führungspositionen ansieht, auf jeden Fall.

Welches Buch empfehlen Sie?
„Die Kunst des klaren Denkens“ von Rolf Dobelli.

Was erzürnt Sie als Staatsbürger?
Dass langfristig wichtige Themen wie Generationenvertrag, Bildung und unsere Umwelt nicht genügend beachtet werden.

Was ist Ihr Beitrag zur Nachhaltigkeit?
Als ehemalige JCI-National-Präsidentin habe ich die UN-Nachhaltigkeitsziele sehr stark in mein Bewusstsein gerückt. Ich finde, wir tragen alle etwas dazu bei, wenn wir weitestgehend auf Plastik verzichten, wir legen auf ein papierloses Büro wert und am allerwichtigsten ist „no food waste“.

Welches Auto fahren Sie?
Ich verwende sehr gerne mein pinkes Firmenrad, privat fahre ich ein 30 Jahre altes Saab-Cabrio.

Worauf kommt es an im Leben?
Für mich auf die Menschen, die mich umgeben.