Die einen wurmt’s, die anderen freut’s: Während viele Arbeitnehmer gezielt auf Fenstertage schielen, um mit möglichst wenigen verbrauchten Urlaubstagen möglichst lange frei zu haben, so interessiert Kostenrechner in Unternehmen wohl genau das Gegenteil. Und bei Berufen von Bauern bis zu Polizisten, die nicht im Montag-bis-Freitag-Rhythmus funktionieren, ist ohnehin wieder alles anders.

Der Tourismusbranche wiederum wäre es wohl am liebsten, wenn jeder Feiertag mitten unter der Woche wäre. Die Gästezahlen zeigen ganz deutlich: Je mehr Fenstertage, desto mehr Kurzurlaube. In dieser Hinsicht ist in der Branche im Jahr 2019 Kreativität gefragt.

Diese Feiertage fallen auf ein Wochenende

Heuer werden einige fenstertag-verdächtige Feiertage von Wochenenden verschluckt. Zum Beispiel der Marienfeiertag am 8. Dezember, der auf einen Sonntag fällt. Damit erübrigt sich auch die Diskussion über diesen im Handel zum Weihnachtseinkaufs-Tag umfunktionierten Feiertag (weil die Geschäfte diesmal geschlossen bleiben).

Haben sich viele Schulen zuletzt durch geschickte Nutzung von schulautonomen Tagen zwischen Nationalfeiertag und Allerseelen „selbst gebastelte“ Herbstferien gegönnt, so geht das 2019 nicht. Der 26. Oktober ist ein Samstag, gleich wie der ebenfalls schulfreie Allerseelentag (2. November). Immerhin: Für Arbeitnehmer, die nicht an Wochenenden arbeiten, ermöglicht der Allerheiligentag (der 1. November ist ein Freitag) ein verlängertes Wochenende.

Diese Feiertage eignen sich mit Fenstertagen für Kurzurlaube

Gut für einen Kurzurlaub mit wenig verbrauchten Urlaubstagen eignen sich 2019 hingegen der Staatsfeiertag (der 1. Mai ist ein Mittwoch) und Mariä Himmelfahrt (der 15. August ist ein Donnerstag), sowie die immer auf einen Donnerstag fallenden Feiertage Christi Himmelfahrt (ist 2019 am 30. Mai) und Fronleichnam (20. Juni).

Weihnachten mitten unter der Woche

Besonders arbeitnehmerfreundlich fallen 2019 die Weihnachtstage (der Heilige Abend ist ein Dienstag). Für Branchen, in denen der 24. Dezember und der 31. Dezember ohnehin arbeitsfreie Tage sind, lautet die Rechnung: Mit fünf Urlaubstagen schafft man es von Samstag, 21. Dezember bis Montag, 6. Jänner, auf nicht weniger als 17 durchgehend freie Tage.

Karfreitags-Diskussion

Spannend wird es im neuen Jahr für Angehörige der evangelischen Kirchen A. B. und H. B. im Hinblick auf eine anstehende Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Für sie war der Karfreitag bis dato ein gesetzlicher Feiertag, sie erhielten also auch Feiertagszulagen, wenn sie an dem Tag arbeiteten. Darin sah der EuGH-Generalanwalt zuletzt eine Diskriminierung. Sollte der Gerichtshof seiner Meinung folgen, so schlug Michael Bünker, Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich, gestern vor, dass der Karfreitag zum Feiertag für alle gemacht werden sollte.