Die Zahlen sind alarmierend. Die Weltgesundheitsorganisation erwartet, dass die COPD, eine chronische Atemwegserkrankung bis zum Jahr 2030 die dritthäufigste Todesursache sein wird. Viele Patienten brauchen zum Atmen medizinischen Sauerstoff, der aus mobilen Tanks über die Nase verabreicht wird.

Um die Mobilität und die Lebensqualität dieser Patienten zu erhöhen, haben die österreichischen Apotheken bundesweit bereits 39 Sauerstofftankstellen eingerichtet. Dort können die Patienten ihre mobilen Sauerstoffbehälter an den von der Firma Vivisol aufgestellten Versorgungstanks kostenlos füllen.

COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) äußert sich durch chronischen Husten, häufige Schleimbildung und Atemnot. Die chronische Entzündung greift dabei die Lungenstruktur an, sodass die feinen Lungenbläschen, die den Sauerstoff in den Körper aufnehmen, zerstört werden. Sauerstoff wird aber von allen Organen zum Leben benötigt. Daher kommt es im Lauf der Erkrankung unbehandelt auch zu schweren Folgeschäden an allen Organen, wodurch sich die Lebenserwartung verkürzen kann.

Nicht heilbar, aber behandelbar

Als chronische Erkrankung ist COPD nicht heilbar, jedoch behandelbar. Das Behandlungsziel besteht darin, das Fortschreiten der Erkrankung zu mindern oder aufzuhalten und damit die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Behandlung erfolgt vorwiegend mittels inhalierbarer Medikamente (Inhalatoren, Dosieraerosole), die vom Lungenfacharzt verschrieben werden. Die Früherkennung spielt eine große Rolle, um Folgeschäden zu vermeiden. Man geht davon aus, dass in Österreich mehr als 25 Prozent der über 40-Jährigen von COPD betroffen sind, wobei viele von ihnen gar nichts von ihrer Erkrankung wissen.

Sauerstoff zum Atmen

Ab einem gewissen Stadium brauchen manche Patienten reinen Sauerstoff zum Atmen. "Medizinischer Sauerstoff ist ein Arzneimittel und unterliegt deshalb strengsten Sicherheits- und Qualitätsauflagen. Von der Herstellung über die Qualitätssicherung bis zur Logistik ist die Handhabe mit einem sehr großen Aufwand verbunden, bis der Sauerstofftank bei uns in der Apotheke den Kunden zur Verfügung steht," so Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer.

Unter der dauerhaften Gabe von Sauerstoff kommt es zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit, bisweilen sind sogar fast normale körperliche Betätigungen möglich. Vielleicht noch mehr als bei anderen Arzneimitteln steht beim medizinischen Sauerstoff der Faktor Lebensqualität in ganz engem Zusammenhang mit der therapeutischen Wirkung. Durch vermehrte Bewegung wird ebenfalls der Abbau der Muskulatur vermieden. Die Übertragung funktioniert über Flüssigsauerstoff oder einen elektrischen Sauerstoffkonzentrator, der den Körper mit zusätzlichem Sauerstoff per Nasenmaske oder -brille versorgt. Damit die COPD Sauerstofftherapie Wirkung zeigt, sollte die Versorgung bestenfalls rund um die Uhr, mindestens aber 16 Stunden pro Tag durchgeführt werden.