So entstand eine auf die Bedürfnisse der Senioren zugeschnittene Software, die die Lücke zwischen Jung und Alt schließen soll. „Technik von morgen für die Geschichten von gestern“, heißt es treffend auf der Homepage. Mithilfe der App soll die Kommunikation zwischen den Generationen wieder angeregt werden. „Und zwar über die üblichen Stehsätze und den Small Talk hinaus. Dazu braucht es aber auch den Einsatz der Kinder und Enkelkinder“, erklärt Daniela Krautsack, die im Rahmen ihrer Recherche auch unzählige Interviews in Seniorenheimen führte.

Auf ihre Geschichten oder Lieder angesprochen bekam sie von den Senioren immer wieder zwei Sätze zu hören: „Ja, mich hat ja nie jemand gefragt“ und „Ich hätte nicht gedacht, dass das überhaupt jemanden interessiert“. Als besonders schlimm empfanden es viele, keinen Zugang zu Fotos oder Videos der Enkelkinder zu haben. Irgendwie den Anschluss an die Familie zu verlieren.

Die Folge ist, dass die ältere Generation - oftmals auf Besuch angewiesen - so zusehends vereinsamt. In der Wiener Studie „Silver Living“, die sich mit den Wohnwünschen im Alter beschäftigte, gaben zum Beispiel 14 Prozent der Befragten an, dass sie sicher einmal einsam sein werden. Und zwei Drittel der Österreicher haben große Angst vor dieser Einsamkeit.

Willkomen im Älternet!

Im Rahmen ihrer Recherche war Krautsack aber wirklich erstaunt, dass diese immer größer werdende Gruppe von Menschen als Zielgruppe für den Markt quasi nicht existent ist. „Man hat zwar die sogenannten Best Ager, jene die noch fit und agil sind, als Zielgruppe entdeckt. Menschen, die über 80 Jahre alt sind, sind aber einfach keine Zielgruppe.“ Das liege mitunter aber auch an den jüngeren Generationen. „Es geht darum, den Senioren die Angst vorm Digitalen zu nehmen. Bemühen Sie sich und nehmen Sie sich die Zeit, sie ist gut investiert.“