Gerade hat sie rund 2000 Höhenmeter und 100 Kilometer über den Brenner geschafft - mit dem Fahrrad an einem Tag. Manuela Macedonia hat in ihrem Urlaub eine #heimradeln-Tour gestartet, um Menschen zu motivieren, sich zu bewegen. Denn regelmäßige Bewegung sei eine der wichtigsten Waffen gegen Demenz im Alter, erklärt die Neurowissenschafterin.
„Bewegung führt - plakativ gesagt - dazu, dass die Zellen länger jung bleiben. Dass Regenerationsprozesse in Gang gehalten werden und sich die Gehirnmasse im Alter langsamer verringert.“ Den Satz „Ich bin jetzt alt und habe mir meine Ruhe verdient“ sollte man also schnell wieder vergessen, betont Macedonia und erklärt anhand von Alzheimer, der wohl häufigsten Form der Demenzerkrankungen, warum: „Man kann es mit einem Straßennetzwerk vergleichen“, sagt die Neurowissenschafterin.
„Wenn man jung ist, nützt man es ungehindert. Doch eines Tages fällt ein Meteorit vom Himmel und zerstört einen ,Autobahnknoten'.“ Im alternden Gehirn gebe es nur noch langsame Arbeiter, eine schlecht funktionierende Baustofffabrik und der Knotenpunkt würde zur ewigen Baustelle, erklärt sie anschaulich.
Wie man den Reinigungsmechanismus aktiviert
2012 entdeckte nun eine dänische Neurobiologin, dass das Gehirn einen eigenen Reinigungsmechanismus hat. „Quasi eine Art Kanalsystem, das den Schutt abtransportiert und das Gehirn von Ablagerungen befreit“, erklärt Macedonia. Um dieses „glymphatische System“ fit zu halten, braucht es nur regelmäßige Bewegung. Man hat es also selbst in der Hand. „Einmal pro Woche nach dem Braten kurz bummeln reicht nicht aus“, sagt Macedonia. Leistungssport muss es aber auch nicht sein. Eine Stunde pro Tag zusammenhängende Bewegung, „Gehen, Schwimmen, Radeln, Laufen ohne Schnaufen“, kurbelt das System an.
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