Wespen können sehr lästig sein, ihre Stiche schmwerzhaft: Dennoch sind sie nützliche Insekten, die nur allzu schnell mit giftigen und hochentzündlichen Sprays bekämpft werden. Die Krux dabei: Die als ungiftig angepriesenen, gekauften oder selbst gebauten Wespenfallenhelfen kaum gegen Wespen, sie töten hauptsächlich andere Insekten.

Wespensprays enthalten neben umweltgiftigen und gesundheitsschädlichen Wirkstoffen auch hochentzündliche Gase wie Propan und Butan. "Vor Selbstversuchen raten wir dringend ab. Schon so mancher Dachstuhl ist aufgrund der Wespenbekämpfung durch Privatpersonen in Flammen aufgegangen", sagt Ökotoxikologe Harald Brugger MSc von „Die Umweltberatung“.

Es gibt im Internet zahlreiche Bauanleitungen zu "Wespenfallen" mit Lockmitteln, wie Essig, Bier oder Säften und Spülmittel. Sie versprechen, ohne Gift gegen Wespen wirksam zu sein. Allerdings rät der Experte auch von dieser Variante der Wespenbekämpfung ab. Der Grund: Damit werden nur einzelne Tiere gefangen und das reicht nie aus, um das Volk tatsächlich zu dezimieren. Je Wespenvolk sind mehrere tausend Tiere im Nest.

Zum großen Teil locken diese Fallen neben Wespen auch andere Insekten an, die in den Fallen qualvoll ertrinken. Der deutschen Aktion Wespenschutz  liegt eine Auswertung über Wespenfallen vor, die verbotener Weise in einem Weinberg aufgehängt wurden. Dort fanden sich unter den getöteten Insekten lediglich 20 Prozent der gemeinen und deutschen Wespen. Der Rest von 80 Prozent waren verschiedene Fliegenarten, Honigbienen, Hornissen, Falter und Ohrwürmer.