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Klein, fein
Holz

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Klein, fein und aus Holz

Immer mehr Menschen stellen fest, dass man mit weniger auch gut auskommt. Planer tüfteln an Modellen, um Funktion und Ästhetik auf kleinstem Raum zu vereinen, innovative Unternehmer entwickeln Konzepte und arbeiten dabei hauptsächlich mit Holz.

Die gesellschaftliche Bewegung „Tiny Houses“ kommt, wie vieles, aus den USA. Die Motive, sich ein Minihaus – die Rede ist von Größen zwischen knapp 30 und 70 Quadratmetern – anzuschaffen, sind unterschiedlich. Es ist nicht nur die Überzeugung, dass weniger mehr ist und Besitz ohnehin nur belastet. Häufig sind es die niedrigeren Kosten, die mit Errichtung und Betrieb eines Hauses verbunden sind. Manchmal bietet auch das Grundstück nicht mehr Platz. Viele Berufstätige oder Studenten, die an einem bestimmten Standort nur für eine begrenzte Zeit eine Unterkunft benötigen, leben häufig lieber auf kleinem Raum. Auch die Idee, seine Wohnung mitnehmen und bei Bedarf an einem anderen Ort aufstellen zu können, gewinnt in Zeiten zunehmender Digitalisierung an Charme und ist ebenfalls den weitaus mobileren Amerikanern abgeschaut.

„Tiny Houses“ werden häufig als Ferien- oder Wochenendhaus genutzt oder von Selbstständigen und Gewerbetreibenden als Büro. Sie eignen sich als erweiterter Wohnraum oder Homeoffice im Garten sowie als Gästewohnung für Besucher.

Kompakt übereinandergestapelt

Im Fall des Wiener Hauses waren Grundstück und Bauvorschriften die Vorgaben. So durfte die maximal bebaubare Fläche lediglich 35 Quadratmeter und die maximale Gebäudehöhe inklusive First höchstens 5,5 Meter betragen. Das bedeutete zwei Geschoße mit je 30 Quadratmetern netto Nutzfläche.

Unter diesen Bedingungen mussten die Architekten ein Haus für eine dreiköpfige Familie planen. So wurden Eingang, Garderobe, WC und Kochen-Essen im Erdgeschoß mit sehr starkem Gartenbezug situiert und das gesamte Obergeschoß wird als Wohnzimmer genutzt. Sämtliche oberirdischen Bauteile wurden mit Brettsperrholz-Platten in Sichtqualität mit Holzfaser-Dämmung und einer hinterlüfteten Lärchenholzfassade errichtet. „Dabei kam der schlanke Aufbau mit in Summe 35 Zentimetern Stärke dem kleinen Gebäude sehr entgegen“, sagt Arch. DI Markus Taxer. Die Privaträume wie auch der Technikraum liegen im Untergeschoß, das über einen Geländeeinschnitt und ein Oberlicht im Bereich des Badezimmers belichtet wird und in Sichtbeton hergestellt wurde, was einen schönen Kontrast zu den Sichtholz-Oberflächen der beiden anderen Geschoße darstellt. 

Planung: ALLCOLOURS Architecture Urbanism Arch DI Markus Taxer & Arch Mag.arch Bernd Leopold

Fotos: Heidrun Henke

Komfort auf 25 Quadratmetern

Wir denken nicht in Quadratmetern, sondern in Funktionen“, meinen Simon Becker und Andreas Rauch, die in Berlin ein Minimal-­Haus, eine „Cabin“, entworfen haben. Ein hochwertiger Holzkorpus, Panoramafenster und Bad mit Tageslicht sind die heraus­ragenden Merkmale. Die Komplexität der Bauindustrie haben sie auf drei wichtige Elemente reduziert: Komfort, Qualität und Benutzerfreundlichkeit. Das alles findet man auf 25 Quadratmetern, konzipiert für zwei Personen. Bei Bedarf können mehrere Einheiten kombiniert werden.

Das „Minimal-­Haus“ ist ihr Entwurf, das Leben und Zusammenleben der Zukunft mitzugestalten und ein „ortsunabhängiges Wohnkonzept“ in der modernen Metropole zu etablieren. Platz für die Minimal-Häuser fände sich beispielsweise auf ungenutzten Dachflächen, meinen sie.

Fotos: cabinspacey.com

Zarter Holzbau am Hang

Alles eine Frage der Planung. Dann können auch vier Personen bequem auf 65 Quadratmetern wohnen und es gibt trotzdem Rückzugsorte.

Meine Frau wollte es ursprünglich noch kleiner, sie hat mit den ‚Tiny Houses‘ geliebäugelt“, erzählt der Hausherr. Doch die beiden erwachsenen Kinder möchten immer wieder zu Besuch kommen und so ­wurde es etwas größer, passend auch für vier, aber dennoch schlicht. Da es auch möglichst wenig in das Gelände eingreifen sollte, steht das Haus als zarter Bau auf Punktfundamenten am Hang. „Wie eine langgezogene Scheune“, meint die Hausherrin.

„Ich bin holzaffin und wollte schon immer etwas aus Holz“, erklärt sie. Daher kam für sie kein anderer ­Baustoff in Frage. Alles sollte möglichst naturbelassen sein. So blieben die Fichtenfassade und die ­Terrassen ebenso unbehandelt wie die Fichtenoberflächen im Inneren. ­Lediglich der Boden soll gelaugt werden.

Alle Funktionen sind in einer Länge von 15 Metern aneinandergereiht: Esstisch, Küchenblock, Holz­ofen – und es bleibt noch Platz für einen Freiraum, den man nach Bedarf nutzen kann. Darüber verlängern die beiden überdachten Terrassen den Bau nach Osten und ­Westen. „Man kann sich also aus dem Weg gehen, wenn man möchte“, lacht der Hausherr. Der Küchenblock mit halber Höhe lässt dem Raum die durchgängige Luftigkeit und ist dennoch vom Rest klar abgegrenzt. Die Rückwand des Wohnraums lässt kaum vermuten, dass dahinter noch etwas sein könnte. Bad und Garderobe sowie zwei kleine Schlaf­zimmer wurden in Nischen hinter Türen mit kaum sichtbaren Griffen „versteckt“. Diese eingebauten Schrankzimmer bieten alles, was man braucht: 1,40 Meter breites Bett, Stauraum, Abstellfläche und sogar noch Platz für eine Sitzmöglichkeit. Die Fenster sind nach außen zu öffnen und nehmen keinen Platz weg.

An einer Stelle der Rückwand schafft ein Einschnitt Platz für eine bequeme, breite Liegestatt, die sofort zum Lieblingsplatz für die Bewohner und ihre Hunde wurde. Hier kann man am besten den Sonnenuntergang beobachten und die aufkommende Dämmerung erleben.

Die gesamte Südseite ist verglast und macht nicht nur den Blick auf die Berge frei, sondern lässt die Sonne als kostenlose Heizung ins Haus. „Ich war überrascht, wie gut Holz die Wärme speichern kann“, sagt die Hausherrin. Die Oberflächen strahlen auch noch Stunden nach dem Sonnenuntergang wohltuende Wärme ab.

Exakte Planung und viel naturbelassenes Holz zeichnen den zarten Holzbau aus
Planung: Hohengasser Wirnsberger Architekten ztgmbh
Fotos: Ferdinand Neumüller, Hohengasser Wirnsberger Architekten ztgmbh

Wohnen mit Logenplatz

Seit zwölf Jahren leben Anja Wagner und Markus Göhler in ihrem „Minihaus“ in Südkärnten. „Und wir sind noch immer rundum glücklich“, sagen sie.

Ein Wohn-Koch-Essbereich, ein Schlafzimmer und ein Bad ­genügen. „Wir sind minimalistisch veranlagt. Wir haben alles, was wir brauchen, wir verzichten hier auf nichts“, erklärt Anja Wagner, für die das Haus auch Arbeitsplatz ist. Ihr kleines Büro befindet sich im ­schmalen Sockelgeschoß des in den Hang gebauten Hauses, wo auch die Technik mit Wärmepumpe untergebracht ist. „Manchmal werden wir gefragt: ‚Wo ist das Gästezimmer, das Gästebad?‘ Dann sag ich: ‚Am Klopeiner See, da gibt’s jede Menge Hotels und Pensionen‘“, erzählt Markus Göhler lachend.

Alles ist genau durchdacht. Die Südseite ist komplett verglast und öffnet sich zum großzügig überdachten Balkon, der sich über die gesamte Breite des Hauses zieht – ein gemütlicher, luftiger Logenplatz mit Blick auf die Berge, im Sommer auf die weidenden Kühe. „Es ist ‚fernsehen‘ im besten Sinn“, meint Anja Wagner schmunzelnd. Das große Schiebe-Element aus Lärchenlamellen an der Westseite wirkt dekorativ, hat aber darüber hinaus eine wichtige Funktion, weil es an heißen Tagen für Beschattung sorgt.

Im Essbereich befinden sich die Fenster auf Augenhöhe, sodass man bei den Mahlzeiten die wechselnden Stimmungen und die Vögel im Miniwäldchen beobachten kann. Die Badewanne wurde exakt auf den Hochobir ausgerichtet. Ihn hat man im Blick, wenn man sich zu einem entspannenden Bad zurücklehnt.

Die weißen Wände im Schlafzimmer und im kurzen Übergang dorthin entpuppen sich beim genauen Hinschauen als raumhohe Einbauschränke, die viele Staumöglichkeiten bieten. „Und es ist noch immer genug Platz“, meint Wagner. Keine offenen Regale, auf denen sich so manches ansammeln und verstauben könnte, stören die Einheit.

Mit der Wahl des Baustoffes Holz wie auch mit Konzept und Größe des Hauses sind sie heute noch zufrieden. „Wir möchten nichts ändern“, meinen sie. Geändert hat sich im Laufe der Jahre jedoch die unbehandelte Lärchenfassade des Hauses, für das die Architekten 2009 eine Auszeichnung zum Holzbaupreis Kärnten erhielten. Sie ist mittlerweile grau gewittert. „Mit diesem Farbton fügt sie sich schön in die Umgebung ein“, sagen seine Bewohner. Eine Oberflächenbehandlung wäre für sie nicht in Frage gekommen.

Das Minihaus hat sich bewährt und fügt sich mit seiner Fassade gut in die Umgebung ein
Planung: architekturbox ZT GmbH
Fotos: Ferdinand Neumüller

Einraumhaus mit Atmosphäre

Am Ufer des Ossiacher Sees steht der zarte Holzbau als modernes Einraumhaus, das wenig Platz braucht, aber einiges an Raum bietet.

Es sind die Atmosphäre und der Geruch des Holzes, den Andrea Binggeli schätzt. „Auch der grüne Gedanke, dass es ein Naturprodukt ist, nachwächst und vielseitig verwendbar und gestaltbar ist“, gefällt ihrem Mann Markus, der den Holzcube als Seehaus konzipieren ließ und mit seiner Familie nutzt. Und er sitzt an der Quelle: Seine Frau entwirft nämlich diese „Tiny Houses“ und stellt sie in Kooperation mit einem großen Kärntner Holzbauunternehmen her.

Auf 25 Quadratmetern Grundfläche, also 20 Quadratmetern Nutzfläche, ist alles untergebracht, was man braucht. Ein gemütlicher Raum mit Küchenzeile und Ausziehcouch sowie ein Badezimmer. Dafür braucht man in Kärnten keine Baugenehmigung, man muss es der ­Behörde nur anzeigen.

Wer’s lieber etwas größer hätte, muss um eine Baugenehmigung ansuchen, kann aber über einen zusätzlichen Raum und in Summe 33 Quadratmeter verfügen. Die Ausstattung ist in jedem Fall individuell: Zum Wohnen, als Wellness-Oase mit Sauna und Ruheraum, als Büro-Container oder als Gästehaus werden die „Wood Cubes“ fix-fertig geliefert.

Andrea und Markus Binggeli genießen ihr unkompliziertes Seehaus // Fotos: Ferdinand Neumüller

Das Haus zum Mitnehmen

Flexible Wohnformen sind die Zukunft, glaubt auch Oliver Pesendorfer, und plant „Cubes“, die sich an die Wohn- und Lebenssituation ihrer ­Bewohner anpassen. Er ist überzeugt, dass diese Form die Zukunft des Bauens ist. Die durchdachten Raumkonzepte bieten auf rund 20 beziehungsweise 30 Quadratmetern ein vollständiges Haus mit Bad, Küche und Wohn-/Schlafraum. Die einzelnen Module können beliebig miteinander verbunden und auch übereinander zu einem zweigeschoßigen Haus zusammengesteckt werden. Bei Trennungen kann man das Haus teilen und seinen „Anteil“ mitnehmen.

„Wir verwenden zu hundert Prozent heimische Fichte“, sagt Pesendorfer. „Ich bin der Meinung, der sich mittlerweile auch meine Kunden angeschlossen haben, dass man sich in massivem Holz am wohlsten fühlt. Darüber hinaus hat Holz die besseren Dämmwerte.“ Wesentlich ist für ihn auch die Leichtigkeit, mit der man einen Modulbau aus Holz wegheben und an einem anderen Ort wieder aufstellen kann.

Foto: McCube

Freiheit in Naturnähe

Ein Wiener Unternehmen bietet mit dem „Wohnwagon“ die mobile Wohnlösung auf kleinstem Raum. Jeder Wohnwagon wird nach den Wünschen der künftigen Eigentümer – auf Wunsch auch vollautark – angefertigt. „Wir sehen, dass die Menschen in Zukunft verstärkt flexible Wohnräume brauchen werden. Gleichzeitig möchten wir mehr Freiheit und Naturnähe ermöglichen als beim klassischen Wohnbau“, sagt Geschäftsführerin Theresa Steininger. Die Wohnwagons sind in österreichischer Handwerkstradition komplett aus Holz und anderen Naturmaterialien gefertigt und mit Hightech-Komponenten wie Photovoltaik- und Wasseraufbereitungsanlagen ausgestattet, die ein autarkes Wohnen im Grünen ermöglichen. In der kleinsten Variante ist er ein Naturholz-Camper, sechs Meter lang und für bis zu 80 Stundenkilometer zugelassen.

Fotos: Wohnwagon

Mölltal Möbel aus Leidenschaft

Mölltal Möbel eröffnet am 27. April im Besucherzentrum Mallnitz seine Verkaufsausstellung und prämiert die Award Preisträger. Webshop www.moelltal-moebel.at geht online.

Begeisterung für Holz bildet die Basis für die innovative und zukunftsweisende Kooperation von Mölltal Möbel mit fünf regionalen Tischlern und einem Sägewerk. „Wir verstehen uns als Vermittlungs- und Vertriebsplattform für Designmöbel, die in traditioneller Handwerkskunst aus Möll­taler Lärchenholz hergestellt werden“, betont Unternehmensgründer Hans Peter Lindner von Mölltal Möbel. Die Kooperationspartner in der Region sind: Reiter Bioholz GmbH, Tischlerei Rindlisbacher – der Stiegenmacher, HDE Holz Design Egger GmbH, Josef Wallner Planung-Tischlerei, Tischlerei Reinhold Keuschnig sowie Suntinger & Wallner GmbH. Für den technischen Input zeichnet Mölltal Möbel Co-Gründer DI Dr. Johannes Meleschnig verantwortlich. Mölltal Möbel verbindet die reichlich vorhandene, natürliche Ressource Holz mit Handwerkskunst aus der Region. Das Mölltal soll unter Nutzung der digitalen Vertriebsplattform als Kompetenzzentrum für hochwertige Designmöbel positioniert werden. Gleichzeitig werden die Wertschöpfung in der Region gesteigert und das Ansehen des Tischlerhandwerks als tragende Säule der Gesellschaft gestärkt. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es absolut nachvollziehbar, heimisches Holz dort zu verarbeiten, wo es wächst.

Der Mölltal Möbel Award 2019 wurde zur Markteinführung von Mölltal Möbel ausgeschrieben. Das neue Geschäfts- und Vertriebsmodell der Mölltal Möbel GmbH verbinde Moderne und Tradition, Design und Handwerk, war eine der Kernaussagen von LHStv. Gaby Schaunig anlässlich der Präsentation des Designwettbewerbes in Spittal an der Drau.

Das Projekt hat die holzverarbeitenden Betriebe im Mölltal, die Fachhochschule Kärnten mit dem Studiengang Architektur (Arch. DI.Jürgen Wirnsberger) am Campus Spittal an der Drau als Partner sowie kreative „Möbeldesigner“ an einen Tisch gebracht. Von einer hochkarätigen Jury wurden aus den zahlreichen Einreichungen sechs Entwürfe ausgewählt. Diese wurden von den beteiligten Tischlereien als Proto­typen umgesetzt und werden in ­einer Ausstellung im Besucherzen­trum Mallnitz – Naturpark Hohe Tauern präsentiert. Im Zuge der Ausstellungseröffnung am 27. April 2019 findet auch die Prämierung der Siegerprojekte des Mölltal Möbel Award 2019 statt.

Mölltal Möbel Award aus der Taufe gehoben
Fotos: Martina Pirker, Willi Plesch­berger, Mölltal Möbel

Verkaufsstart für Mölltal Möbel. Am 27. April 2019 wird außerdem mit der Präsentation der ersten Designmöbel-Kollektion der Webshop www.moelltal-moebel.at online gehen. Der digitale Fußabdruck, den Mölltal Möbel im Netz hinterlassen sollen, ist erwünscht. Die Design­möbel werden in limitierter Auflage produziert. Ziel ist es, diese über das digitale Vertriebsmodell grenzüberschreitend bekanntzumachen. „Als Schnittstelle dient eine auf Industrie 4.0 basierende Plattform des Kärntner Unternehmens IoT40 Systems GmbH, die als Verbindung zwischen Gestaltern, Handwerkern und Endverbrauchern dienen soll“, betont Meleschnig.

„Der Vertrieb der Designmöbel wird über Internet – über Social Media, ausgesuchte Blogger und Influencer – sowie exklusive Möbelhäuser erfolgen“, erläutert Lindner. Der Kunde kann ab Bestellung über eine App den gesamten Produktionsverlauf seines Möbels – von der Schlägerung des Baumes bis zur Fertigstellung – nachverfolgen bzw. live miterleben. Der Käufer erhält ein Zertifikat, auf dem die GPS-Daten des gefällten Baumes, Datum und Mondphase der Schlägerung sowie des produzierenden Tischlereibetriebes aufscheinen. Mölltal Möbel stärkt damit die Wirtschaftskraft der Region und erschließt traditionellen Techniken und Fertigkeiten durch die Digitalisierung neue ­Chancen und größere Märkte.

Hans Peter Lindner, Unternehmensgründer und Ideengeber von Mölltal Möbel: „Meine Vision ist es, das Mölltal zum ‚Silicon Valley‘ für innovativen Möbelbau zu machen“

INFO & Kontakt
ADH Mölltal Möbel GmbH,
9843 Großkirchheim, Döllach 123 Tel. 0699-11 11 61 66
info@moelltal-moebel.at
www.moelltal-moebel.at

Reinhold Keuschnig fertigt in seiner Tischlerei „Träume aus Holz“
Benjamin und Kurt Rindlisbacher (v. l.), die Stiegenmacher aus Mühldorf
Neue Perspektiven: Siegfried Egger von HDE Holz Design Egger
Josef J. Wallner: Leidenschaft für die Tischlerei
Suntinger & Wallner: Markus Wallner, Patrick Wallensteiner, Matthias Unterreiner (v. l.)
Klaus Reiter, Bioholz Sägewerk: Holz aus der Region

Kleine Raumwunder

Eine zeitgemäße Interpretation der klassischen Almhütte: Klein, natürlich aus Holz, behaglich und mit allem, was man braucht, ohne Schnickschnack, das sind die vier „Tiny Houses“. Sie sind Teil der „art lodge“ in den Kärntner Nockbergen, die Erholung mit Kunst verbindet. Die gelungene Raum­aufteilung und die auf Maß gefertigten Einbauten machen sie zu kleinen Raumwundern. Auf Bilder wird in diesem Fall verzichtet, statt Bilderrahmen gibt es in den knapp 23 Quadratmeter großen Almhütten Panoramafenster mit Blick auf die Almwiese, die sich die Gäste mit Kärntner Brillenschafen teilen. Jede Hütte hat darüber hinaus eine kleine private Lärchenholzterrasse.

Fotos: art-lodge/Thomas Kreuer@thirty-seconds.de

Oberschlupfen

Auf der Rax, dem Wiener Hausberg, schlupft man neuerdings „ober“. Elisabeth Dirnbacher hat den „Oberschlupf“ im Auftrag des Österreichischen Touristenklub (ÖTK) erdacht und geplant. „Der Oberschlupf vereint die Funktion des Schutzes mit dem ­Bedürfnis nach der Entdeckung der Bergwelt“, erklärt sie. Er bietet einen schlichten und geschützten Raum, von dem aus man die Landschaft bestaunen kann. Und diese ist Hauptakteur, daher besticht der Oberschlupf auf dem Gaislochboden auch durch reduzierte Formensprache: Eine Massivholzkonstruktion ohne ­Dämmung mit klaren Linien, einfach und rau gestaltet wie die herbe Berglandschaft, wo einem auf 1.477 Metern Seehöhe die Bergluft frisch und klar ins Gesicht bläst. Auch die Einrichtung ist aufs Wesentliche reduziert. Ein massiver Tisch mit Sitzbank, beides fest eingebaut, und der Blick auf die Berge reichen einem ­Alpinisten.

Planung: Atelier Dirnbacher.
Fotos: Paul Sebesta

Holzbiwaks unter Sternen

Sie stehen an außergewöhnlichen Orten am Ufer des Millstätter Sees mit Blick aufs Wasser, auf einer Waldlichtung oder auf einer Bergkuppe und laden zu einem gemütlichen Urlaub zu zweit inmitten der Natur. Hauptaufgabe: Entschleunigung und Wohlfühlen. Die sieben „Biwaks unter den Sternen – Rifugio sotto le stelle“ aus Lärchen- und Zirbenholz werden von unterschiedlichen Hotels in der Region betrieben. Auf zwölf Quadratmetern findet man alles, was man für einen erholsamen Urlaub braucht: Bett, Tisch und Stuhl mit kuscheligem Lammfell sowie einen getrennt zugänglichen Waschraum.

Im Juni 2017 wurden die außergewöhnlichen Biwaks errichtet und erfreuen sich bei den Gästen großer Beliebtheit. So wurde 2018 eine ­Auslastung von 85 Prozent erzielt. Die Nachfrage ist vor allem bei Österreichern groß, aber auch italienische und deutsche Paare kommen gern.

Fotos: Millstätter See Tourismus/ Gert Perauer, Nina Hager

„Die Ansprüche an gesunde Baumaterialien werden steigen“

Dr. Franz Dolezal, Berater zu ökologischem Bauen, beschäftigt sich bei IBO, dem unabhängigen Institut für ökologisches Bauen und gesundes Wohnen, mit den Schwerpunktthemen Bauakustik und Materialökologie und ist in der Forschung für Lebenszyklusanalysen von Bauprodukten zuständig.

Die Auswirkungen des Bauens auf Mensch und Umwelt. Der Bau und der Betrieb, aber auch der Rückbau eines Gebäudes benötigen Energie und Ressourcen.

Dabei werden auch Treibhaus­gase freigesetzt, die wiederum den Klimawandel forcieren. Bedacht werden sollte daher nicht nur die Verwendung öko­logischer Baustoffe, sondern auch die Verwertung von Baustoffen.

Da finden die Zerlegbarkeit von Bauteilaufbauten und die daraus ­resultierende Möglichkeit eines Recyclings oder der Wiederverwendbarkeit häufig viel zu wenig Beachtung.

Parameter für ökologisches Bauen. Einen wesentlichen Aspekt stellt die Materialwahl dar. Hier ist Holz natürlich von Vorteil, da CO2 über viele Jahre im Gebäude gebunden, und somit der Atmosphäre entzogen ist und daher nicht treibhauswirksam werden kann.

Ein weiterer Aspekt ist die Verwendung naturnaher Materialien. Bauprodukte sollen während der Nutzungsphase, aber auch bei Herstellung, Einbau und Entsorgung möglichst wenig Schadstoffe freisetzen. Das gelingt am einfachsten, wenn die Produkte wenige bis keine bedenklichen oder schädlichen Substanzen enthalten.

Die Einstellung der Bauherren ändert sich. Bauherren sind zunehmend um ihre Gesundheit, aber auch wegen des Klimawandels besorgt. Institutionelle Veranlager setzen immer mehr auf grüne Investments. Bei Immobilien bedeutet es, dass Gebäude mit klimaaktiv-Zertifizierung bevorzugt werden.

Professionellen Bauherren sind die Werkzeuge zur ökologischen Optimierung mithilfe von Gebäudezertifizierungen mittlerweile bekannt. Die große Anzahl an zertifizierten Gebäuden – 720 „klimaaktiv“-Gebäude mit mehr als 1,7 Mio. Quadratmetern Fläche – zeugen vom großen Interesse, energieeffiziente Gebäude mit nachweislich emissionsarmen Baustoffen zu errichten.

Ökologisches Bauen im Bewusstsein der Österreicher. Einschlägige Informationen zum Thema „Ökologisches Bauen“ etwa von der Medienstelle für nachhaltiges Bauen, von „klimaaktiv“, von EnergieberaterInnen, von Organisationen wie IBO, „die umweltberatung“ oder „innovative gebäude“, erlangen immer mehr Aufmerksamkeit. In der öffentlichen Beschaffung ist nachhaltiges Bauen in Städten wie etwa mit ÖkoKauf Wien, aber auch auf Bundesebene im naBe-Aktionsplan (Österreichischer Aktionsplan zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung) verankert. In vielen Bundesländern wird über die Wohnbauförderungen nachhaltiges Bauen gefördert und damit Bewusstsein auch bei privaten Bauherren gesteigert.

Verschiedene Gebäudezertifizierungen. Die Nachhaltigkeitsbewegung im Bausektor hat sich in den vergangenen Jahren weltweit ­enorm weiterentwickelt, besonders im Zusammenhang mit der Zertifizierung von Gebäuden. Das steigende Wissen um die globale Klimaveränderung und das wachsende Bewusstsein über den großen Beitrag von Gebäuden am Gesamtenergieverbrauch tragen zum verstärkten Trend zu Gebäudebewertungssystemen bei. Sie wurden mit mehrfachen Zielsetzungen entwickelt.

„Einen wesentlichen Aspekt stellt die Materialwahl dar. Hier ist Holz natürlich von Vorteil, weil es CO2 bindet.“

Dr. Franz Dolezal, Experte für ökologisches Bauen

Ausgangspunkt waren folgende Rahmenbedingungen und Zielsetzungen: In der industrialisierten Welt halten sich Menschen zu 90 Prozent in Innenräumen auf. Aus diesem Grund ist es dringend notwendig, für ein gesundes Raumklima zu sorgen. Der Gebäudesektor ist zu einem Drittel für Energie- und Stoffströme verantwortlich: Es sind daher Instrumente für eine nachhaltige Wirtschaftsweise erforderlich, die den Gebäudesektor ansprechen.

Gebäude stehen am Markt im Wettbewerb zueinander, daher sind Systeme erwünscht, die nachhaltige Gebäude gegenüber durchschnittlichen Gebäuden ausweisen und eine Differenzierung ermöglichen.

Welcher Bewertungsansatz sich für ein Objekt am besten eignet, hängt von den Zielsetzungen und vom Schwerpunkt ab. Das in Österreich am häufigsten verwendete ist „klimaaktiv“. Es fokussiert den Energieverbrauch, bewertet jedoch auch Standort, Ökologie und Behaglichkeit. Das System ist für mehr Gebäudetypen verfügbar.

Weitere Zertifizierungssysteme sind: IBO Ökopass, internationale wie BREEAM und LEED, DGNB und BNB. EU Green Building ist nur für Nichtwohngebäude verfügbar.

Das Bauen der Zukunft. Anforderungen an den Komfort und an gesunde Baumaterialien werden steigen. Dies bedeutet in vielen Fällen steigenden Energieverbrauch, der durch die Energieerzeugung am Gebäude kompensiert werden soll. Durch die Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie, aber auch wegen der notwendigen Anpassung an den Klimawandel werden Lüftungsanlagen Standard werden. Begrünungen von Gebäuden werden das Klima in dicht besiedelten Gebieten verbessern. Die EU-Bauproduktenverordnung, die in den Grundanforderungen 3 und 7 Umwelt-, Gesundheits- und Entsorgungsaspekte berücksichtigt, wird eine weitere Schadstoffminimierung für Bauprodukte mit sich bringen.

Baustoff der Zukunft

Holz ist ein ökologischer Baustoff. Für seine „Produktion“ im Wald wird lediglich Sonnenenergie benötigt, zur Weiterverarbeitung bedarf es – im Vergleich zu anderen Materialien – deutlich geringerer Energiemengen. Holz ist gut recycelbar und sorgt für ein gesundes, angenehmes Raumklima. Diese Eigenschaften machen es zum Baustoff der Gegenwart und Zukunft, denn Ökologie beim Bauen ist wichtiger denn je.

Foto: Ferdinand Neumüller

Der Holzvorrat wächst weiter

Kärntens Wälder sind stabil. Die nachhaltige Bewirtschaftung mit ihrer Wertschöpfungskette sichert die Funktionen des Forstes für die nachfolgenden Generationen.

Kärnten wurde im Vorjahr von schweren Unwettern heimgesucht. Zwei Sturmkatastrophen und Jahrhundert-Hochwasser zogen ganze Landstriche, unter anderem auch Waldflächen, in Mitleidenschaft. Fotos von kahlen Schneisen, von Abertausenden geknickter und entwurzelter Bäume gingen durch die Medien.

„Solche Ereignisse sind für die betroffenen Waldeigentümer eine ­Katastrophe, und da muss schnell und unbürokratisch geholfen werden. Die Nachhaltigkeit der Wald­bewirtschaftung in Kärnten und in Österreich ist aber in keiner Weise gefährdet“, bringt es Johannes Thurn-Valsassina, Forstwirt und ­Obmann-Stellvertreter von proHolz Kärnten, auf den Punkt. Die Schadensereignisse betrafen in Summe lediglich wenige Prozent des gesamten Holzvorrats. Weiterhin wächst jedes Jahr viel mehr Holz nach als geerntet wird.

Thurn-Valsassinas Forst in den Karawanken ist ebenfalls stark betroffen. Noch immer wird Schadholz aufgearbeitet, schwere Lkw sind auf den beanspruchten Forstwegen unterwegs. „Die rasche Aufarbeitung ist wichtig, damit der wertvolle Rohstoff Holz verwendet werden kann“, erklärt der Forstwirt. „Sobald wir wieder in den Wald konnten, ­waren auch schon die ­Motorsägen in Betrieb. Die Situation ist selbstverständlich schwierig, aber zu schaffen.“ Das Entscheidende sei, dass in Österreich das Know-how und die entsprechend qualifizierten Menschen zur Verfügung stehen, mit solchen Situationen umzu­gehen.

Wesentlich sind auch die Aufschließung durch das ländliche Wegenetz und die Forstwege, die in den vergangenen 30 Jahren gebaut wurden. So können die Waldflächen stets kleinräumig bearbeitet und gepflegt werden und es ist möglich, auch das Schadholz rasch zu den Sägewerken zu bringen.

Schutzwälder. Teilweise waren auch Schutzwälder betroffen. Hier wird ebenfalls aufgeräumt, sobald es die Witterung erlaubt. In manchen Bereichen ist die natürliche Verjüngung schon drin, wo notwendig, wird aufgeforstet, bei Bedarf mit technischen Einbauten überbrückt. Aber mittelfristig werden die Hänge wieder bewaldet sein. „Unser Schutzwald ist gesund und nicht ­gefährdet“, versichert Thurn-Valsas­sina. Dafür setzen sich Kärntens Forstwirte täglich ein.

Die Forstwirte und Waldbauern sind einerseits Opfer der Klimaveränderung mit häufigen Unwettern, aber als Produzenten eines CO2-­neutralen Bau- und Werkstoffs auch einer der Schlüssel zur Problem­lösung. „Denn um im Klimabereich etwas zu bewegen, müssen wir mehr Holz verwenden“, sagt Thurn-Valsassina. Denn dadurch wird Kohlenstoff dauerhaft gebunden und andere energieintensive Baustoffe und Materialien auf fossiler Basis werden substituiert. „Hier sehe ich noch Nachholbedarf, vor allem bei öffentlichen Bauträgern“, meint er.

Nachhaltige Waldwirtschaft mit ständiger Pflege und Bewirtschaftung, wie sie in Österreich die Norm ist, sichert einen stabilen und gesunden Wald. Dazu bedarf es der Erfahrung, entsprechender Ausbildung und des Gefühls für den Wald, der immer wieder geologischen und klimatischen Veränderungen unter­liegt. Eingeführte Schädlinge schaffen oft völlig neue Bedingungen. Darauf wird reagiert, in einzelnen Bereichen werden neue Waldkonzepte realisiert. Doch die Fichte wird in vielen Gebieten die Konstante bleiben, weil sie hier gut gedeiht.

Von der Wertschöpfungskette Holz profitieren alle. Nur damit wird es in Zukunft möglich sein, die vier Funktionen des Waldes – Nutz, Schutz, Erholung und Wohlfahrt – für die Gesellschaft in leistbarer Form aufrecht zu erhalten.

Johannes Thurn-Valsassina bewirtschaftet den Forstbetrieb seit 1994
Der nachhaltig bewirtschaftete Wald verjüngt sich selbst. Die Pflänzchen werden in 80 bis 100 Jahren mächtige Stämme sein
Der Sturm zog Schneisen der Verwüstung. An anderer Stelle blieb der Wald völlig ­unberührt
Das Schadholz wird zügig aufgearbeitet und abtransportiert
Wissen und Fingerspitzengefühl sind notwendig, um zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Stellen auszulichten
Fotos: Ferdinand Neumüller

Holz-Schlösschen

Er ist klein, funktionell und bereits beliebter Treffpunkt. Der Holzpavillon am Grazer Hilmteich wurde der Stadt Graz vom Verein „Besser mit Holz“ geschenkt und könnte so manchen städtischen Bauherren dazu inspirieren, öfter zum Baustoff Holz zu greifen. „Die Grazerinnen und Grazer haben nun neben dem Hilmteich-Schlösschen auch ein Holzschlösschen“, freut sich Bürgermeister Siegfried Nagl. Der Pavillon, der von Zimmer­-meis­terlehrlingen aus der ganzen Steiermark gebaut wurde, ist so konzipiert, dass er sich möglichst gut in die Umgebung des Hilmteichs einbindet. Der schmale Spazierweg bestimmt seine Position und Ausdehnung.

Im Sommer können hier Boote und im Winter Eislaufschuhe ausgeliehen werden. Dazu gibt es auf der einen Seite einen überdachten, aber offenen Stauraum, auf der anderen Seite einen witterungsgeschützten Bereich als Garderobe und Verleih. Zwei Satteldächer verbinden die beiden Teile, neigen sich zusätzlich zum Teich und bilden so eine zeitgemäße Interpre­tation des klassischen Häuschens.  Der Baustoff Holz ist hier nicht nur tragendes Material, sondern auch unbehandelter Dach- und Fassadenwerkstoff, sodass sich das Häuschen durch Ergrauen nach und nach noch besser in die natürliche Optik des Hilmteichs eingliedern wird.

Planung: Architekturbüro epps.
Foto: Besser mit Holz

Holz ist genial

Fotos: Feuerberg, Ferdinand Neumüller

Holz hat herausragende bauphysikalischen Eigenschaften, schafft ein unvergleichliches Wohnklima, ist jederzeit verfügbar und wächst immer nach.

Holz ist gut fürs Raumklima. Holz hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und sie bei trockener Luft wieder abzugeben. Dadurch haben Holzbauten das ganze Jahr über ein gleichmäßiges Raumklima. Holz riecht auch gut und fühlt sich gut an.

Holz dämmt gut. Holz hat von Natur aus eine hohe Dämm­fähigkeit. Daher werden Holz­häuser heute generell im Niedrigenergie-Standard beziehungsweise Passivhaus-­Standard gebaut.

Holz ist stabil. Holz besitzt eine hohe mechanische Festigkeit und Belastbarkeit. Holz hat, verglichen mit dem Massivbau, nur ein Zehntel des Gewichts, kann aber gleich viel tragen wie ein massives Element. Damit sind Aufbauten aus Holz auch dort möglich, wo das Fundament nicht für eine Aufstockung oder einen Zubau ausgelegt war.

Holzfassaden sind pflegeleicht. Holz braucht keinen chemischen Schutz, es ist gegen Witterungseinflüsse resistent. Einen Anstrich wählt man ausschließlich aus optischen Gründen.

Holzbauten sind dauerhaft. Bei richtiger Konstruktion ist Holz sehr dauerhaft. Die natürliche Widerstandsfähigkeit der verschiedenen Holzarten ermöglicht eine lange Lebensdauer. Holzkonstruktionen überstehen Jahrhunderte, Teile sind leicht zu ersetzen.

Ein Holzbau ist Präzisionsarbeit. Holzbauten werden mit modernsten Maschinen in Präzisionsarbeit ge­plant und gefertigt. Die Elemente werden im Werk produziert und auf der Baustelle in kurzer Zeit montiert.

Holzbaupreis Kärnten 2019

ProHolz Kärnten und das Architektur Haus Kärnten suchen wieder hervorragende Holzbauten in Kärnten. Bauherren, Planer, Architekten, Holzbaufirmen und Tischlereien sind aufgefordert, Bauten einzureichen, die innerhalb der vergangenen fünf Jahre in Kärnten gebaut wurden und noch nie bei einem Holzbaupreis Kärnten dabei waren. In der Kategorie „Export“ können darüber hinaus Objekte eingebracht werden, die von Kärntner Firmen oder Planern außerhalb des Bundeslandes errichtet wurden. Gesucht sind Wohn- und Gewerbebauten, Ingenieurbauten und öffentliche Bauten ebenso wie Um- und Zubauten, Sanierungen, Innenraumgestaltungen oder Kunst und Sonderbauten. Bewertungskriterien sind Innovation, konstruktiver Holzschutz, fachgerechter Holzeinsatz und ein nachhaltiges Energiekonzept.

Die Kaslabn wurde 2017 mit einem Holzbaupreis Kärnten ausgezeichnet
Foto: Christian Brandstätter

Kelag sponsert Preisgeld. Der Wettbewerb bietet Holzbauunternehmen und Planern die Möglichkeit, ihre Leistungen einem breiten Publikum zu präsentieren. Denn alle Bauten werden im Holzbaujournal veröffentlicht. Das Preisgeld in der Höhe von 5.000 Euro sponsert die Kelag – Kärntner Elektrizitäts AG.

Folgende Juroren konnten diesmal gewonnen werden: Raimund Wulz, Architekt, Tirol, Karl Niedermayer, Holzbaumeister, Ober­österreich, Conrad Brinkmeier, Tragwerksplaner, Tirol.

Einreichungen online. Erstmals können die Projekte online einge­reicht werden. Unter www.holzbau preis-kaernten.at sind Pläne, Baubeschreibungen und Fotos hochzuladen. Die Unterlagen können auch zusätzlich per Post an das Architektur Haus Kärnten, St. Veiter Ring 10, 9020 Klagenfurt geschickt werden.

Holzbaupreis Kärnten 2019
Einsendeschluss: 31. Mai 2019
Preisverleihung: 4. Oktober 2019,
Architektur Haus Kärnten

pro:holz

Flexibel und mobil

Der Holzbau wächst in die Höhe, immer mehr und höhere Häuser werden weltweit aus Holz errichtet. Aber Holz ist auch bei einem anderen Trend ganz vorn dabei. So überzeugt die Reduktion aufs Notwendige, das Wohnen auf kleinem Raum, ohne viel Ballast anzusammeln und möglichst flexibel und mobil zu sein, immer mehr Menschen.

Daher haben wir diesmal den Schwerpunkt Minihäuser oder „Tiny Houses“, wie der aus den USA kommende Trend heißt, gewählt. Denn die Realisierung des neuen Lebensgefühls erfolgt meist in Holz. Erfüllt doch unser heimischer Rohstoff die Forderungen nach Flexibilität und Mobilität besser als jedes andere Material. Denn er ist leicht und stabil und kann somit problemlos transportiert werden.

Wiederverwertbarkeit, Nachhaltigkeit und schonender Ressourcenverbrauch sind weitere herausragende Merkmale des Baustoffes Holz.

All das zeigt, dass Holz die Zukunft des Bauens und Wohnens bestimmend gestalten wird. Und Holz erfüllt einen weiteren und immer häufigeren Wunsch der Menschen: gesund zu wohnen.

- DI Leopold Schnaubelt, Obmann proHolz Kärnten