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Wohnen und
Bauen
mit Holz

Wohnen und Bauen mit Holz

Inhaltsverzeichnis

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Inserat Hasslacher


Das ganze Haus ein Lieblingsplatz

Rückzug und familiäres Miteinander wechseln einander ab. In dem Einfamilienhaus fühlen sich sechs Personen an 24 Stunden des Tages wohl.

PLANUNG: Architekten Andrea und Herwig Ronacher

Das ganze Haus ein Lieblingsplatz
Das ganze Haus ein Lieblingsplatz
Das ganze Haus ein Lieblingsplatz

Das ganze Haus ein Lieblingsplatz

Drei Bauten, die gemeinsam einen Hof bilden, wurden für eine sechsköpfige Familie als Domizil adaptiert. Eines dieser Objekte wurde saniert und dient nun als Büro- und Gästehaus, während das westseitige abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde, der den Blick zur freien Landschaft hin freigibt.

„Ich weiß gar nicht, ob ein anderes Material als Holz überhaupt ein Thema war“, erzählt die Bauherrin. „Wir sind stark mit der Natur und dem Wald verbunden und waren schon immer fasziniert von diesem Baustoff, den die Natur in Perfektion liefert.“ Die gesundheitlichen und ökologischen Aspekte waren ebenso ein Argument für den Baustoff Holz wie die Schönheit und Vielfalt des Materials. „Holz ist eigentlich unschlagbar“, fasst sie zusammen. Seit zwei Jahren wohnt sie mit Ehemann und vier Kindern in dem Haus. „Und unsere Erwartungen wurden eigentlich übertroffen“, meint sie. Auch weil der Architekt das Haus „wie einen Handschuh maßgeschneidert geplant“ hat.

Auf das Erdgeschoß aus Ziegeln mit Hanfdämmung und die Massivholzdecke wurde ein Stockwerk aus gedübelten Massivholzwänden und -decken gesetzt. Die Wände wurden zum Teil mit Lehm verputzt, zum Teil blieben die Holzoberflächen bewusst unbehandelt. Auf allen Böden wurden einheitlich Eichen-Landholzdielen verlegt.

„Die Holzoberflächen erzeugen ein wunderbares Raumklima“, sagt die Hausherrin. „Und es riecht so gut. Wir selbst merken es schon nicht mehr. Aber jedem, der zu uns kommt, fällt es sofort auf.“ Auch der Elektro­smog wird gut abgehalten. Wenn man im Obergeschoß ins Internet will, muss der Router stärker eingestellt werden. Dort stehen jedem der vier Kinder je ein eigenes kleines Eckzimmer mit Bad und in Form einer Galerie ein gemeinsamer, offener Aufenthaltsbereich inklusive kleiner vorgelagerter Terrasse zur Verfügung.

Im Erdgeschoß sind um eine zentrale Diele die Bereiche Wohnen, Kochen, Essen und Bibliothek sowie der Eltern-Schlafbereich angeordnet. Lieblingsplätze gebe es keine. „Das ganze Haus ist unser Lieblingsplatz“, sagt die Hausherrin. Je nach individuellen Bedürfnissen und nach Tagesablauf werden die einzelnen Bereiche unterschiedlich genutzt.

Das ganze Haus ein Lieblingsplatz
Für das perfekte Raumklima blieben die Holzoberflächen unbehandelt.
Fotos: Georg Gutschi, Wolf-Dieter Gericke (Außenaufnahme)

Behaglichkeit mit Aussicht

Großzügige Räume, viel Licht und die Südkärntner Landschaft gratis dazu, das findet man im neuen Holzriegelbau einer jungen Familie.

PLANUNG: Fabian Gasser

Behaglichkeit mit Aussicht
Großzügige Räume. Viel Platz zum Spielen und ein Kuschelfenster mit Aussicht bietet der Holz riegelbau in Südkärnten.
Fotos: Arnold Pöschl
Behaglichkeit mit Aussicht
Behaglichkeit mit Aussicht
Behaglichkeit mit Aussicht

Dass Holzbauten ein besonders angenehmes Klima haben, war für Maria-­Anna Pöschl ja nichts Neues. Schließlich ist sie mit einem Holzbauunternehmen, das ihr Bruder Fabian Gasser nach einem ­Architekturstudium und Stationen in verschiedenen Architekturbüros nun in ­dritter Generation übernommen hat, aufgewachsen. Und Fabian hat das Haus für die junge Familie – Maria-Anna, Arnold und Sebastian – auch geplant.

„Ich glaube, er war sehr froh, als es fertig war“, erzählt Maria-Anna lachend. Denn wann immer ihr etwas einfiel, was sie haben wollte oder was noch besser sein könnte, rief sie ihn an. „Und er hat alle Wünsche berücksichtigt.“

Einige Dinge waren ihnen von Anfang an besonders wichtig. Die Nachhaltigkeit – auch das war ein Argument für Holz. Und sie wollten das Gefühl haben, mitten in der Natur zu sein. Das wurde auf allen Ebenen mit großen Fenstern bis zum Boden erreicht. Alle Räume, nicht nur die großzügig geplante Einheit von Wohnen, Essen und Kochen, wurden mit Fluchtlinie Richtung Kosiak, einen Berg in den Karawanken, geplant.

Ihr Schlafzimmer sollte auch Aufenthalts- und Rückzugsort sein. So befindet sich in dem großen Raum eine Bibliothek inklusive Lesegaupe mit Aussicht, einem großen, mit Holz umrahmten Fenster zum Hineinkuscheln. „Das ist besonders im Winter schön, wenn es schneit“, sagt Maria-Anna.

Was auch unbedingt sein musste, war die Sichtdachkonstruktion, die den Räumen der obersten Ebene Höhe und die gewünschte Atmosphäre verleiht. In diesem Stockwerk sind das große Schlaf-Lese-Kuschelzimmer und zwei Kinderzimmer angesiedelt. Der offene Dachstuhl wurde nur leicht weiß lasiert, die Maserung des Holzes sollte weiterhin sichtbar bleiben. Die Decken der anderen Räume sind ebenfalls einheitlich aus lasiertem Sichtholz, alle Zimmer haben Eichenböden.

Seit 24. Dezember 2019 genießen sie die Annehmlichkeiten ihres in den Hang hinein gebauten Holzriegelbaus: die Behaglichkeit, das herrliche Raumklima, die Wärme des Holzes, das auch an der Fassade sichtbar sein sollte. Sie wählten dafür Fichtenholz, das leicht gebürstet und vorvergraut wurde.

Behaglichkeit mit Aussicht
Behaglichkeit mit Aussicht

Einfach raffinierte Details

Ein auf den ersten Blick einfach wirkendes Wohnhaus überrascht beim genauen Hinsehen mit zahlreichen raffinierten gestalterischen Details.

PLANUNG: projektCC zt gmbh

Einfach raffinierte Details
Einfach raffinierte Details
Einfach raffinierte Details

Die Hausherren wollten ein gleichsam modernes wie auch zurückhaltendes Wohnhaus, das kein großes Aufsehen erregen sollte. „Und für uns war es ein großer Ansporn, ein schönes Sattel­dachhaus zu entwerfen“, erzählt Architekt Christian Tabernig.

Der Vorschlag, mit Holz zu bauen, kam von den Architekten. Die Bauherren ließen sich davon überzeugen, dass die gewünschte Leichtigkeit und Transparenz, gepaart mit dem ökologischen Aspekt und dem Raumklima mit keinem anderen Baustoff derart kompromisslos erreicht werden kann. „Wir hätten uns vorher nicht vorstellen können, in einem Holzbau zu wohnen und jetzt können wir uns nichts anderes mehr vorstellen“, sagen sie heute.

Mit vielen gestalterischen Ideen wurde es ein ganz besonderes Haus, ohne Südfenster und trotzdem hell und sonnendurchflutet. Als „Sonnenfalle“ erhielt der große, aufgrund der ausgenutzten Satteldachgeometrie, bis zu 4,6 Meter hohe Wohnraum über die ganze Länge ein durchgehendes Oberlicht, das auch den Vollmond einfängt und für unvergleichliche Atmosphäre sorgt.

Die breite Vordachzone zum Garten vermittelt im nach Westen hin vollflächig verglasten Haus ein gemütliches Höhlengefühl. Dadurch wird auch eine optische Wohnraum­erweiterung im Winter erreicht und ein kompromisslos beschatteter Aufenthaltsbereich für heiße Sommertage geschaffen.

Für den Zugang zum Haus haben sich die Architekten ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen. Der 3,3 Meter breite Durchgang zwischen Nebengebäude und Wohnhaus ist mit einem großen Drehtor ausgestattet. 90 Grad geöffnet signalisiert es, man ist zu Hause, Besuche sind willkommen. Ist das Tor geschlossen, möchte man ungestört sein.

Für ein möglichst ruhiges Erscheinungsbild sorgen die Decken aus Tanne. Untersichten und Fassade wurden mit einer ­Fichtenholzschalung verkleidet. Die Architekten planten auch die Möbel, die ein ortsansässiger Tischler aus dem Eichenholz seines eigenen Waldes fertigte.

Die Juroren zeichneten den Bau wegen des „sensiblen Umgangs mit Holz als Bau­stoff“ mit dem Holzbaupreis Steiermark 2019 aus. Für den Architekten ist es das „gelungene Ergebnis einer harmonischen Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Planung und Handwerkern“.

Einfach raffinierte Details
Das Einfamilienhaus besticht durch seine raffinierten Details: Eine Drehtür lädt zum Eintreten ein, ein Oberlicht fängt Sonnen- und Mondlicht ein und das Vordach erzeugt einen Höhlencharakter, Behaglichkeit inklusive.
Fotos: Georg Ott/ Holzbaupreis Steiermark 2019
Einfach raffinierte Details

Die Kunst der Fuge

Achtung vor dem Alten und die behutsame Interpretation des Neuen, gepaart mit ökologischen Überlegungen, ergaben ein neues Wohngefühl.

PLANUNG: Alexander Krischner

Die Kunst der Fuget
Eine Glasfuge verbindet Alt mit Neu. Das Esszimmer befindet sich im Zubau, über ein paar Stufen gelangt man in den Altbau zur Küche. Eine Loggia erweitert den Wohnbereich im Erdgeschoß.
Fotos: Georg Ott/ Holzbaupreis Steiermark 2019
Die Kunst der Fuget
Die Kunst der Fuget

Es ist das Haus der Großeltern, und das reißt man nicht so leicht ab. Da es für die junge Familie in Graz jedoch zu klein war, suchte Alexander Krischner nach einer praktischen, kostengünstigen und ästhetischen Lösung zur Erweiterung. Für ihn, der kurz vor dem Abschluss seines Architekturstudiums stand, war es auch eine reizvolle Aufgabe, der Familie seiner Schwester ein Heim zu planen. Nicht nur die pure Sentimentalität, sondern auch ökologische Überlegungen standen Pate bei Planung und Umsetzung. Die in dem Gebäude verbaute graue Energie soll nicht verloren gehen und der Weiterbau nach Kriterien der Nachhaltigkeit erfolgen. Daher fiel die Wahl auf Holz, den ökologischsten aller Baustoffe, und so wurde der Zubau von Kopf bis Fuß aus Lärche – die Lärchenfassade setzt sich auch am Dach fort – errichtet.

Krischner wollte die Form des ursprünglichen Gebäudes aus den 1920er Jahren weiterführen, aber in Gestaltung und Form neue Wege beschreiten. So entstand zwischen dem neuen Holzriegelbau und dem Groß­elternhaus die „Fuge“ als Glasband vom Boden bis zur Dachspitze. Dafür wurde die Südfassade des Altbaus durch eine aufwändige Stützkonstruktion aus Stahl ersetzt.

Das Erscheinungsbild des 100 Jahre alten Baus blieb gewahrt. Um den historischen Charakter zu betonen, wurden die Kastenfenster sensibel renoviert. Die alte Stiege war in einem schlechten Zustand und wurde durch eine neue Holztreppe ersetzt.

Im Zubau reichen die Glasfronten bis zum Boden, eine Loggia verbindet Wohnen mit Garten. Nach Südosten wurde die Fassade komplett geschlossen, um den Wohnraum vor der nahegelegenen Straße und der direkten Mittagssonne abzuschirmen.

Im Inneren gehen alt und neu in einem großen, durchgehenden Koch-Ess-Wohnbereich nahtlos ineinander über. Die Schlafbereiche und Badezimmer befinden sich im ersten Stock, wobei im Zubau eine „Fünf- Sterne-Suite“ inklusive Terrasse für die Eltern kreiert wurde.

„Klar und handwerklich auf höchstem Niveau ergänzen sich Architektur und Handwerk“, fanden die Juroren und zeichneten den Bau in der Kategorie „Zu- und Umbauten“ mit dem Steirischen Holzbaupreis 2019 aus.

Die Kunst der Fuget
Die Kunst der Fuget

Das Haus im Stadel

Leistbares Wohnen im Eigenheim und eine äußerst ungewöhnliche Art und Weise des Weiterbauens ist das Haus im Stadel in Tirol.

PLANUNG: Madritsch Pfurtscheller

Das Haus im Stadel
Ein modernes Haus wurde in einen alten Stadel „verpackt“ und bietet alle Annehmlichkeiten. Behagliche Atmosphäre vermitteln die geseiften Holzoberflächen im Innenausbau.
Fotos: Retter
Das Haus im Stadel
Das Haus im Stadel

Eigentlich hätte es ein Neubau aus Holz werden sollen, doch der vom Architekten vorgeschlagene Entwurf eines kleinen Hauses mit Pultdach wurde von der Gemeinde als nicht orts­üblich abgelehnt. Und so entstand die Idee, einen klassischen Tiroler Stadl für Wohnzwecke zu adaptieren. Bauherren und Architekt wurden gleich in der Nähe fündig. Der Bauer wollte das „Feldhäusl“ ohnehin abreißen und so wurde der 150 Jahre alte Stadel abgetragen und 800 Meter weiter auf einer neuen Betonfundamentplatte Stück für Stück wieder zusammengesetzt.

„Wir haben nichts weggeschmissen“, erzählt die Bauherrin von der Übersiedelung des Bauwerks, das mit einer Wohnfläche von 125 Quadratmetern zuzüglich eines Eingangshofs zum Wohnraum für eine junge Familie wurde. Auch durch die Konzentration auf das Wesentliche und die sparsame Planung bei Neben- und Schlafräumen konnte leistbares Wohnen umgesetzt werden. Bauherren und Planer arbeiteten mit professioneller Hilfe Hand in Hand.

In den außen weitgehend unveränderten Stadel wurde ein zweigeschoßiger Baukörper in Riegelbauweise mit großen Glasflächen gestellt. Er besteht aus zwei gedämmten Wandteilen, der Zwischendecke aus einer Balkenlage und den auf die alte Dachkonstruktion gelegten Dachteilen aus Massivholz. Alle Holzoberflächen wurden geseift. Historisches wurde mit Modernem ergänzt. Alte behauene Säulen, Trame, Pfetten, Zangen, Sparren und Kopfbänder harmonieren ausgezeichnet mit industriellen Holzwerkstoffen und Glas.

In der unteren Ebene liegt der große Aufenthaltsbereich mit Küche, Bad und Abstellraum, darüber befindet sich eine zentrale Galerie, von der aus man vier kleine Zimmer erreicht. Die Treppe ist gleichzeitig Kachelofen, der auch die einzige Heizquelle ist.

Für diese besondere Form des Weiterbauens gab es eine Anerkennung sowohl beim Tiroler Holzbaupreis als auch bei dem Wettbewerb „Neues Bauen in Tirol“. Darüberhinaus war der Bau für den „Mies van der Rohe“-Award nominiert.

Das Haus im Stadel
Das Haus im Stadel

Elegante Schwünge

Hier zeigt Holz, was es alles kann. Elegante Schwünge, gemütliche Nischen und viel Atmosphäre mit Tanne, Eiche und Lärche vereinen sich zu einem Eigenheim.

PLANUNG: Holzbau Unterrainer

Elegante Schwünge
Durch die Schwünge entstehen mehrere Halbstöcke, welche die einzelnen Wohnbereich trennen und gemütliche Nischen schaffen.
Fotos: Martin Lugger
Elegante Schwünge
Elegante Schwünge

Ausgangspunkt war das Grundstück in Hanglage und mit einer so genannten „Klaubmauer“, einem zwei Meter dicken, historischen Mauerwerk, das sich quer durch dats Grundstück zieht. Was für andere ein Hindernis darstellt, war für Miriam und Leonhard Unterrainer ein Mehrwert. „Wir haben uns sofort in diese Klaubmauer verliebt“, sagt Miriam Unterrainer, die das neue Haus um diese Mauer herum plante. Das Ziel war, so wenig wie möglich in die Natur einzugreifen und das Gebäude mit der Umgebung verschmelzen zu lassen. Die Bauherren, die auch als Planer fungierten, hatten es leicht. Als Holzbauunternehmer sitzen sie an der Quelle und konnten auch gleich mit ihrem Know-how beim gebogenen Radiusholz experimentieren. „Bisher wurde es nur im Wandbereich verwendet, wir nahmen es für die Decken und das Dach“, erzählt die Bauherrin. Das Ergebnis dieser Schwünge sind verschiedene Wohn- und Lebensbereiche über fünf Halbstöcke. Und durch diese Schwünge ergeben sich in Küche und Wohnzimmer kleine Nischen mit Liegeflächen, die gern als Rückzugsorte genutzt werden.

Von Süden her betritt man das Massivholzhaus, einen Halbstock hinunter geht’s in ein Sport- und Spielzimmer, einen Halbstock hinauf befinden sich Gästezimmer, Büro und Wohnzimmer, von dem man auch in den Hauptgarten kommt, der von der „Klaubmauer“ begrenzt wird.

Wiederum einen Halbstock höher befindet sich die Küche. Sie ist der größte Raum und das Herzstück des Hauses, passend für die Patchwork-Familie. Durch die Panoramafront überblickt man den gesamten ­Lienzer Talboden und sieht durchs „Kärntner Tor“ bis nach Oberdrauburg. Wieder einen halben Stock höher beginnt der Privatbereich mit drei Zimmern für die Kinder plus Bad sowie einem getrennten Bereich für die Eltern.

Die Dämmung aus Holzweichfaserplatten, die Fassade mit sägerauer Lärche, stehend verschalt und mit Lärchenöl eingelassen, die Konstruktion aus Fichte, innen viel Tanne, die Böden aus geschroppten, gebürsteten und geölten Landhausdielen aus Eiche – bei allem wurde großer Wert auf Regionalität gelegt:

„Der Einsatz einseitig geschwungener Platten eröffnet neue konstruktive Ansätze, die in ihren Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft sind“, urteilte die Jury und vergab eine Anerkennung zum Holzbaupreis Tirol 2019.

Elegante Schwünge

Elegant eingefügt

Die Bauten in Hybridbauweise mit Tannenfassade fügen sich gut in das unterschiedlich strukturierte Ambiente des Bludenzer Stadtteils ein.

PLANUNG: feld72 Architekten

Elegante eingefügt
Elegante eingefügt
Die Wohnanlage in Vorarlberg bietet ausreichend Freiräume und fügt sich elegant in die Landschaft ein.
Fotos: Hertha Hurnaus

Die Wohnanlage in einem ländlich geprägten Teil der Vorarlberger Stadt Bludenz hatte einige Anforderungen zu erfüllen. Sie sollte in das Ortsbild mit landwirtschaftlicher Nutzung, alten Ställen, Einfamilienhäusern und Geschoßwohnbauten sowie zu einem denkmalgeschützten Gebäude passen, durchlässig sein und gemeinschaftliche Freiräume bieten.

Entstanden sind acht dreigeschoßige Hybridbauten mit Tannenfassade und begrünten Flachdächern mit 67 Miet-, Mietkauf- und Eigentumswohnungen. Die kleinste ist 37 Quadratmeter, die größte 91 Quadratmeter groß, jede mit einer Loggia ausgestattet. Den sozialen Zusammenhalt sollen die großzügige Freiraumgestaltung und ein Gemeinschaftsraum, der von der Stadt Bludenz verwaltet wird, fördern.

Die Fassade besteht aus vorgefertigten Holzkastenelementen. Die Latten aus heimischer Tanne wurden unbehandelt und sägerau verbaut. In unterschiedlich breiten Abständen aneinandergereiht vermitteln sie einen spielerischen Charakter. Im Laufe der Jahre wird sich das Holz zunehmend silbergrau verfärben und sich so den umliegenden landwirtschaftlichen Gebäuden angleichen.

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Gutshof Architektur.

Auffallend Holz

16 Meter frei

Inspiriert von der persischen Bautradition, ist die eingeschriebene, kreisförmige Kuppelkonstruktion Kuppel aus Holz zentrales Gestaltungselement des elliptischen Schwimmbads im Mountainresort Feuerberg auf der Gerlitze. „Wir haben hier das Prinzip der dreieckigen Konstruktionsflächen in eine moderne Holzbauweise übertragen“, sagt Architekt Herwig Ronacher. Gehalten wird die Kuppel, die sich frei über 16 Meter spannt, durch ein Polygon mit zwölf Säulen im Umkreis.

Auffallend Holz
Foto: Martin Hofmann


Holzschlange als Firmensitz

Auf insgesamt 240 m Länge und 35 m Breite erstreckt sich die schimmernde, geschwungene Silhouette des neuen Bürogebäudes der Firma Swatch in Biel (Schweiz) Die ungewöhnliche Form der Konstruktion wurde vom japanischen Stararchitekten Shigeru Ban entworfen. Das Grundgerüst der 11.200 Quadratmeter großen Fassade bildet eine Holzgitterkonstruktion. Moderne 3D-Technologie half, die genaue Form und Positionierung der insgesamt rund 4.600 Balken zu definieren. Verwendet wurde beim Bau hauptsächlich Fichtenholz. Insgesamt wurden knapp 1.997 Kubikmeter benötigt.

Auffallend Holz
Auffallend Holz
Fotos: Swatch

„Ufos“ aus Holz

Schuhproduzent legero united seinen neuen Campus in Feldkirchen bei Graz. Der von den Architekten Dietrich | Untertrifaller geplante legero united campus besteht aus zwei ringförmigen Gebäudekomplexen, in denen rund 550 Menschen arbeiten. Das kleinere der beiden „Ufos“ beherbergt ein Schuh-Outlet. Eine ausgefeilte Haustechnik sowie die Verwendung von hochwertigen und nachhaltigen Baustoffen prägen die Bauweise des campus. Holz als Baumaterial zieht sich durch den gesamten campus – von der Konstruktion über die Oberflächen bis hin zu den Fenstern.

Auffallend Holz
Foto: legero unite

Holz im Stadtdschungel

Nicht nur mit seiner Form, sondern auch durch sein Material hebt sich das Gebäude der WoodTek-Zentrale in der taiwanesischen Millionenstadt Taichung ab. Das Bürohaus ist ein Holzbau inmitten des von Beton dominierten Stadtdschungels und die große Ausnahme. Denn in Taiwans Städten werden – ganz entgegen dem weltweiten Trend in Richtung kohlenstoffarmer und umweltfreundlicher grüner Architektur – noch immer die meisten Bauten aus Beton errichtet.

Auffallend Holz
Foto: Woodtek/KLH




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WEKO - Tischlerei

Parkhaus ganz aus Holz

Dänemark erhält sein erstes, komplett aus Holz geplantes Parkhaus. Das Projekt unterstützt die Pläne der dänischen Regierung, bis 2050 klimaneutral zu werden.

Parkhaus ganz aus Holz
Ein Parkhaus aus Holz inklusive kleinerer Projekte, wie einem Café, entsteht in der dänischen Stadt Aarhus.
Grafiken: JAJA Architects

Das Holz-Parkhaus wird im neuen Stadtviertel der dänischen Stadt Aarhus errichtet. Auf einer Fläche von 19.300 Quadratmetern entstehen am südlichen Hafen nicht nur die neuen Parkflächen, sondern ein ganzer urbaner Park mit kleineren Projekten, wie ein Fitnessstudio, eine Galerie und ein Café. Das Projekt wurde von den Architekturbüros Open Platform und JAJA Architects aus Kopenhagen in Zusammenarbeit mit Rama Studio und Søren Jensen Ingeniører konzipiert und gewann einen offenen Wettbewerb.

Begrünte Fassade
Das neue Parkhaus wird komplett aus Brettsperrholz erbaut, erstreckt sich über sechs Stockwerke und bietet Platz für 700 Autos. Das Gebäude wurde auf der nordöstlichen Hälfte des Geländes platziert, sodass auf der anderen Hälfte eine grüne Oase mit verschiedenen Pflanzen- und Baumarten sowie kleinen Holzpavillons entsteht. Die Begrünung sowie die Wege des Parks setzen sich mit bepflanzten Spalieren und Balkonen an der Fassade des Parkhauses fort.

CO2-Bilanz minimieren
In unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum Hafen und Hauptbahnhof gelegen, soll das Parkhaus die Bevölkerung anregen, das Auto außerhalb des Stadtkerns stehen zu lassen und stattdessen zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad oder Roller weiterzufahren. Mit diesem Projekt möchte Aarhus seine CO2-Bilanz minimieren.

Parkhaus ganz aus Holz
Holzbau-Fachberatung – kostenlos und firmenneutral

proHolz Kärnten bietet allen am Holzbau Interessierten eine kostenlose und firmenneutrale Holzbau-Fachberatung. Termine beim Holzbau-Fachberater können individuell vereinbart werden. Anfragen richten Sie bitte per E-Mail an office@proholz-kaernten.at

Die schönsten Häuser aus Holz

Auf www.proholz-kaernten.at finden Sie die schönsten Kärntner Bauten aus Holz. Die Holzbaugalerie präsentiert eine reiche Auswahl an Bauten – Einfamilienhäuser, Mehrgeschoßer sowie öffentl­iche und gewerbliche Bauten aus ganz Kärnten. Auf www.proholz-kaernten.at geben auch Videos ­Einblick in ausgesuchte Holzbauten.

Holzbau-Fachberatung
Holzbau-Fachberatung
Zum Nachlesen:

Detaillierte Informationen über verschiedene Möglichkeiten des Einsatzes von Holz und eine Auswahl an Kärntner Holzbauten finden Sie in zahlreichen kostenlosen Broschüren, die Sie bei proHolz Kärnten bestellen können.

  • Holzbau in Kärnten III
  • Holzbaupreis Kärnten 2019
  • Holz und Klimaschutz
  • Häuser aus Holz
  • Fenster aus Holz
  • Fassaden aus Holz
  • Fußböden aus Holz
  • Holz spart Energie
  • Holz zu Gast – Tourismus baut auf Holz
  • Holz bildet weiter – Ausbildungsstätten aus Holz
  • Zeichen setzen – Gemeinden bauen mit Holz
ProHolz Kärnten

Arbeitsgemeinschaft der Kärntner Forst- und Holzwirtschaft

A-9021 Klagenfurt, Europaplatz 1, Tel. +43 (0)5 90904-215, Fax: +43 (0)5 90904-204

E-Mail: office@proholz-kaernten.at, www.proholz-kaernten.at

Aus der Forschung

Aus der Forschung
Aus Holzresten können wichtige Stoffe gewonnen werden.
Foto: Ferdinand Neumüller

„Plastik“ aus Holz

Im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Universität im deutschen Stuttgart sollen bioverträgliche Verpackungsmaterialien aus nachhaltigen Ausgangsstoffen entwickelt werden. Im Mittelpunkt von „SusPackaging“ stehen Biokunststoffe aus Polyhydroxyfettsäuren (PHA), die direkt in Mikroorganismen – im konkreten Fall aus Holzabfällen – aufgebaut werden. Dabei sollen aus den Resten der Holzproduktion Substrate für die Bakterien und mit diesen dann die PHA produziert werden, die am Ende des Abbauprozesses in der Natur wieder zu Wasser und Kohlendioxid mineralisiert werden. Experimentiert wird mit einer Vielzahl von Bakterienstämmen, die auf verschiedenen Nahrungsquellen wachsen und unterschiedliche PHA-Polymere herstellen können.

Holz für Crèmen

In einem Forschungsprojekt an der Fachhochschule Kuchl (Salzburg) werden bisher ungenützte Bestandteile aus dem Holz gewonnen, um ihr Potenzial für neue Verwendungszwecke zu untersuchen. Dafür wird die bei der Trocknung anfallende Feuchte aufgefangen und in Fläschchen abgefüllt. Terpenverbindungen und Duftstoffe, aromatische Verbindungen wie Tannine, Lipide, Harze oder Wachse und eine Vielzahl an anorganischen Substanzen finden sich in den durch Verdampfen mit anschließender Kondensation gewonnenen konzentrierten Flüssigkeiten aus Holz und Rinde. Die möglichen Einsatzbereiche reichen von der Holzbranche über die Lebensmittelindustrie bis hin zur Kosmetikbranche.

Holzbauten speichern CO2

In einem Forschungsprojekt an der Fachhochschule Kuchl (Salzburg) werden bisher ungenützte Bestandteile aus dem Holz gewonnen, um ihr Potenzial für neue Verwendungszwecke zu untersuchen. Dafür wird die bei der Trocknung anfallende Feuchte aufgefangen und in Fläschchen abgefüllt. Terpenverbindungen und Duftstoffe, aromatische Verbindungen wie Tannine, Lipide, Harze oder Wachse und eine Vielzahl an anorganischen Substanzen finden sich in den durch Verdampfen mit anschließender Kondensation gewonnenen konzentrierten Flüssigkeiten aus Holz und Rinde. Die möglichen Einsatzbereiche reichen von der Holzbranche über die Lebensmittelindustrie bis hin zur Kosmetikbranche.




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Die Kärntner Holzstraße

Holzbauten statt Flugzeuge

Die deutsche Hauptstadt Berlin plant, nach der Eröffnung des neuen Flughafens einen Teil des Flughafen-Areals Tegel zu einem Holzbau-Stadtteil zu machen. Auf dem rund 48 Hektar großen, sogenannten Schumacher-Quartier, sollen bis 2035 klimaneutral über 5.000 Wohnungen für 10.000 Menschen entstehen, wurde angekündigt. „Es wird ein Holzbau-Modellquartier“, versprach Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher laut eines Berichts in der „Berliner Zeitung“. Das Schumacher-Quartier gehört zu Berlins größten Bauvorhaben. Daher sei es wichtig, „hier mit der Errichtung eines sozial-ökologischen Modellquartiers neue Wege in der Stadtentwicklung beschreiten.“ Neben der der Holzbauweise gehören dazu auch der effiziente Einsatz von Energie, umweltschonende Mobilität, Recycling, die vernetzte Steuerung von Systemen, sauberes Wasser und der Einsatz neuer Materialien. Gründächer sind dabei ebenso geplant wie sechs Meter breite Radwege und ein Park, der bei Starkregen zu einem See geflutet wird.

Holzbauten statt Flugzeuge
Foto: Tegel Projekt GmbH

Größtes Holzgebäude der USA

Das bislang größte aus Holz erbaute Gebäude der USA ist ein Wohnheim und Teil des Erweiterungsplans des Campus der University of Arkansas. Der Name der Anlage, „Adohi“, Wort stammt von den Cherokees, dem größten noch existierenden indigenen Volk Nordamerikas, und bedeutet „Wald“. Die Massivholzkonstruktion besteht aus 3.200 Kubikmetern Brettsperrholz und 1.100 Kubikmeter Brettschichtholz. Das neue Wohnheim bietet auf fast 200.000 Quadratmetern Platz für mehr als 700 Studenten. Das Studierendenwohnheim wurde beim AIA St. Louis Design Award 2019 mit einem Preis ausgezeichnet. Als nachhaltiges Gebäude ist es außerdem entsprechend des US-amerikanischen Systems „LEED“ als nachhaltiges Gebäude zertifiziert.

Holzbauten statt Flugzeuge
Foto: Tegel Projekt GmbH

Zirkus des Wissens

Die Linzer Kepler-Universität errichtet auf ihrem Campus mit dem „Zirkus des Wissens“ einen Holzbau, der Kindern ermöglichen soll, die Welt mit allen Sinnen zu erfahren. Das Gebäude soll im Schlosshof an jenem Platz entstehen, wo sich in früherer Zeit der Wirtschaftstrakt des Schlosses befand. Der mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmte Entwurf von Luger & Maul sieht ein multifunktionales Gebäude aus Holz vor, das bis zu 300 Besucherinnen und Besuchern Platz bieten soll. Die Manege beziehungsweise Bühne ist zugleich nach innen und außen gerichtet und kann über ein großes Schiebetor zum Schlosshof geöffnet werden. Geplant sind, je nach Bedarf, Kooperationen mit Theatern, Zirkusbetreibern und anderen Schaustellern. Clowns, Artist- Innen, AkrobatInnen, Schaus- pielerInnen, MusikerInnen und WissenschaftlerInnen sollen Wissen vermitteln.




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Wälder nützen


Bauen mit Holz