Nicht im „Elfenbeintürmchen“ möchte er sitzen. Derartiges dem umtriebigen Cellisten und Impresario Erich Oskar Huetter vorzuwerfen, dürfte allerdings kaum jemandem einfallen. Schon zum elften Mal findet heuer von 13. September bis 4. Oktober die von ihm und seiner Partnerin, der Tanzkünstlerin Tanja Schmid, gestaltete Konzertreihe „haus.kultur“ in Graz und Umgebung statt. Als Serie von Nachbarschaftskonzerten mit soziokulturellem Anspruch konzipiert, entführt die „haus.kultur“ auch diesmal wieder an ungewöhnliche Spielorte wie Tiefgaragen, Steinbrüche, Gewerbegebiete oder soziale Zentren. Neben der Einbindung der unmittelbaren Nachbarschaft, deren Bewohner zu den Konzerten bei freiem Eintritt geladen sind, ist es der Anspruch eines jeden Abends, neben der künstlerischen Darbietung auch gesellschaftliche Herausforderungen zu thematisieren.

Die allgegenwärtigen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten etwa stehen am 19. 9. im Zentrum eines Gesprächskonzerts, bei dem Huetter mit seinem Musikerkollegen Jörg Zwicker in Dialog tritt. Zum Abschluss der diesjährigen „haus.kultur“-Serie spielt das extra aus Kiew angereiste Streichquartett BIG4 eine bunte Pop-Mischung von Jimi Hendrix über Sting zu Billie Eilish. Dieses Konzert findet im Sachspendenzentrum der Caritas statt und fungiert gleichzeitig als Festkonzert anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Caritas Steiermark. Letztere zählt zu den Unterstützerinnen der haus.kultur.

Am 17.9. präsentiert Huetter den mit der Musik zu dem österreichischen Sci-Fi-Drama „Rubikon“ bekannt gewordenen Wiener Filmkomponisten Wolf-Maximilian Liebich erstmals live auf einer Bühne – beziehungsweise in der Tiefgarage.