Das zweite Jahr in Folge bleibt der steirische Sommertheater-Kalender löchrig. Bühnen der leichten, hitzetauglichen Bühnenkunst, von den Schlossspielen Reinthal bis zum Theater im Bauernhof in St. Josef, setzen auch heuer coronabedingt aus. Umplanen musste man auch am TheaterKürbis in Wies, wo die Max Neals Schwank „Das sündige Dorf" kurzfristig gegen eine Revue eingetauscht wurde, um nicht auf das traditionelle Wieser Sommertheater verzichten zu müssen.

Ein Mischmasch steht also am Programm und das sogar im Titel. 13 Stücke mit 20 Darstellern und Darstellerinnen bewiesen bei der Premiere, wie viel Talent die Kulturinitiative Kürbis in den verschiedenen Genres anzieht. Den Auftakt machten Wolfgang Fasching, Franz Fenninger und Gernot Grinschgl, die zweifeln ließen, ob es nun Wienerlied oder doch eher Wieserlied heißt. Es folgen satirische Märchenadaptionen, musikalische Schwänke und Minidramen, die gemeinsam haben, auf Unterhaltung und Zerstreuung ausgerichtet zu sein, ohne das Publikum mit Plumpheit zu unterfordern. Was letztlich den Grundanforderungen des Sommertheater entspricht: theatrale Leichtigkeit in sommeridyllischer Umgebung - beides wird in der Schlosstenne eingelöst.

Die von sieben Regisseuren und Regisseurinnen inszenierten Kleinode und bedienen sich dafür an Karl Valentin, Gerhard Bronner oder Helmut Qualtinger. Begeisternd auch Gabi Reichmanns Interpretation von Hugo Wieners "Ich kann den Novotny nicht leiden" oder Gerhard Polts "Der Großbrand", interpretiert von Gudrun Lukas und Uli Wonisch.

"MischMasch" ist ein Kraftakt, nicht nur durch seine kurzfristige Umsetzung, sondern auch durch seinen beachtlichen Personalaufwand. Für das Publikum ist es hingegen dafür ein "Leichtakt": Unterhaltung, so sanft wie ein lauer Sommerabend.

MischMasch. Sommertheater von KI Kürbis Wies. Schloss Burgstall (Schlosstenne). 10. Juli (20 Uhr), 11. Juli (17 Uhr), 15.-17 Juli (20 Uhr), 18. Juli 17 Uhr. Karten: Tel. 0664 161 55 54. www.kuerbis.at