Die Antisemitismus-Debatte rund um die Kabarettistin Lisa Eckhart ebbt nicht ab. Wie der "Spiegel" berichtet, wurde die Steirerin nun nach Protesten vom Hamburger "Harbour Front Literaturfestival" ausgeladen.  Der Klub „Nochtspeicher“, geplanter Ort der Lesung, habe dem Festival gemeldet, man könne die „Sicherheit der Besucher und der Künstlerin“ nicht gewährleisten. Die Befürchtung: die Lesung könnte "gesprengt werden", der Protest habe sich schon formiert und es könne sogar zu Sach- oder Personenschäden kommen. Das Festival habe laut "Spiegel"  Lisa Eckhart gebeten, freiwillig "auf eine Teilnahme zu verzichten", was diese abgelehnt hätte.

Auslöser für die Debatte war ein vom WDR auf Facebook hochgeladenes, Ende 2018 ausgestrahlter Ausschnitt aus dem Programm der Poetry-Slammerin, in dem sie sich fragt, ob die #MeToo-Bewegung nicht antisemitisch sei, das Harvey Weinstein, Woody Allen und Roman Polanski Juden seien. "Am meisten enttäuscht es von den Juden. Da haben wir immer gegen den Vorwurf gewettert, denen ginge es nur ums Geld, und jetzt plötzlich kommt raus, denen geht’s wirklich nicht ums Geld, denen geht’s um die Weiber, und deshalb brauchen sie das Geld", so Eckhart in dem Video.

In Hamburg wollte Eckhart ihren Debütroman "Omama" präsentieren, mit dem sie für den mit 10.000 Euro dotierten "Klaus-Michael-Kühne-Preis" für das beste deutschsprachige Romandebüt des Jahres nominiert war.