Filmstill von Liddy Scheffknechts "Borderline"
Filmstill von Liddy Scheffknechts "Borderline" © KK

Eine sechsköpfige Jury sichtete beim Kurzfilmwettbewerb "Grenze/n" mehr als 70 Einreichungen, aus denen drei Siegerfilme gewählt wurden.

Der erste Preis ging an die Produktion "Borderline" von Liddy Scheffknecht (38). Die in Wien lebende Dornbirnerin thematisiert darin die politische Grenze zwischen Litauen und der russischen Enklave Kaliningrad thematisiert. Die Grenze „durchschneidet, willkürlich, wie Scheffknechts Film zeigt, eine völlig einheitliche Kulturlandschaft. Wie eine Wunde hat sich die Grenze eingeschlagen. Der starre Blick vom Wachturm aus komprimiert zwei Tage in dreißig Sekunden und zeigt die traurige Sinnlosigkeit einer politisch begründeten Barriere inmitten eines vereinten Europa“, so Helmut Konrad in der Jury-Begründung.

Den zweiten Preis erhielt die gebürtige Slowakin Magda Tóthová (39), die in "The hamster" mit dem einfachen Beispiel eines Spielzeugs, das unvorhergesehen nicht funktioniert, die Vielfalt der Bedingungen für Kommunikation und die weitreichenden Folgen im Falle ihres Scheiterns dokumentiert.

Die Persiflage "Freiland" des Niederösterreichers Andreas Haider (43) wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Der Künstler „überhöht, verfremdet und entstellt das absurde Vokabular der politischen Gegenwart zur Kenntlichkeit. Gewieft bespielt der Filmemacher die Klaviatur des Populismus“, hieß es von der Jury.

Neben den Siegerprojekten wurden dem Publikum bei der Preisverleihung im ORF-Landesstudio Steiermark 13 weitere ausgewählte Beiträge präsentiert. Ab 10. September 2019, dem Jahrestag der Vertragsunterzeichnung, werden die Siegerfilme insgesamt 15 Mal unmittelbar vor der Sendung "Steiermark heute" ausgestrahlt.

Zusätzlich werden alle Siegerfilme sowie jene Beiträge, die es auf die Shortlist geschafft haben, von 29. August bis 1. September im Rahmen des vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark veranstalteten Projekts "transborders" im Zollamt in Bad Radkersburg gezeigt.

Die Jury, bestand aus Helene Baur (Zollmat Bad Radkersburg), Elisabeth Fiedler (Leiterin, Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark), Helmut Konrad (Historiker), Maria Motter (Journalistin), Peter Schernhuber (Intendant, Diagonale – Festival des österreichischen Films) und Kinga Tóth (Autorin und Grazer Stadtschreiberin).