Der Gerechtigkeitsdiskurs und die Ambivalenz der Figur von Kleists „Michael Kohlhaas“ bilden die Grundlinie, an die sich die Produktion von Theater Quadrat strikt hält. Auf Ausreißer in die Gegenwart wird verzichtet, auch weil Heinrich von Kleists 200 Jahre alter Novellentext mit seinem universalen Grundthema ohnehin die Güte zeitloser Relevanz besitzt.

Die sieben schwarz gekleideten Darsteller der Inszenierung sind bewusst austauschbar, wechseln die Rollen, erzählen gemeinsam mit hoher Spielintensität vom Aufbäumen des zusehends in der eigenen Raserei gefangenen Protagonisten. Werner Halbedl und AlexanderKropsch schaffen auf der Bühne des Theaters im Keller einen klaren Spielraum und konzentrieren sich auf das pure Erzählen der packenden Geschichte über Moral, Recht und Freiheit. Einfache Lichteffekte und wenige Requisiten ergänzen die prägnante, bei der Premiere eifrig beklatschte Inszenierung.