Doppelte Faschingsfreuden gab es Anfang März für den Wiener Sänger Josh.: Die deutschen Nachbarn hievten seinen Sommerhit „Cordula Grün“ auf Platz eins der offiziellen Faschingscharts. Und: Gleich dahinter reüssiert das harmonika- und posaunenlastige Cordula-Cover der südoststeirischen Draufgänger. Mit 15,7 Millionen Aufrufen auf Youtube ist die bierseligere Version immerhin fast ähnlich erfolgreich wie das Original (23,4 Millionen).
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich einen Song schreiben werde, den man so ziemlich in jedem Bierzelt hören wird“, sagt der Wiener freimütig, „aber ich werde mich nicht beschweren, weil es ja trotzdem eine Ehre ist, dass so viele Leute den Song mögen.“

Seine grüne Cordula war im Herbst schließlich auch zum Wiesn-Hit gekürt worden. Selbst tritt er in derartiger Umgebung lieber nicht auf: „Ich habe sehr, sehr viel abgelehnt. Wäre ich jeden Abend auf der Wiesn gewesen, hätte ich nur den einen Song spielen können.“

Langweilig war ihm dennoch nicht. Gut 40 Auftritte hat Josh. seit Cordulas Geburt gespielt. Über die redet er gar nicht mehr so gerne, hat er doch kürzlich ein neues Musikstück veröffentlicht – „Vielleicht“. Rennt flott, geht gut ins Ohr – und klingt irgendwie nach Wanda. In der Nummer geht es „für mich um eine Frau, die sehr speziell ist, weil sie Dinge ganz genau ausdrücken will, ein bisschen nerdig – wie eine Enzyklopädie. Das meine ich aber charmant“, sagt Josh.

Druck hat er wegen seines Erfolgshits übrigens keinen verspürt: "Ich habe immer versucht, das für mich so gut es geht positiv psychisch zu formulieren. Eigentlich muss ich keinem mehr beweisen, dass ich Songs schreiben kann." "Cordula Grün" ist auch bei Amadeus Austrian Music Awards als "Song des Jahres" nominiert. Josh. ist zudem noch in der Kategorie "Pop/Rock" nominiert.

„Vielleicht“ ist zusammen mit „Cordula Grün“ und dem auch schon veröffentlichten, getrageneren „Sowieso“ auf seinem zehn Werke langen Album „Von Mädchen und Farben“ enthalten, das am 26. April erscheint. „Es geht sehr viel um persönliche Beziehungen, Zwischenmenschliches. Es ist kein Konzeptalbum, wo es eine Geschichte gibt, die sich durchzieht. In drei Songs kommt ein Name vor, in zwei eine Farbe.“ Daher der Titel. Zu hören sind etwa zwei weitere flotte Stücke, „ein bisschen rotzig“, und zwei Balladen.

Seine Live-Premiere spielte Josh. übrigens in Rottenmann im Bezirk Liezen in der Steiermark, und zwar im Gasthaus Hofer am Freitag in sehr kleinem Rahmen vor etwas mehr als 100 Personen. Er mischte sich mitten unter die Besucher und gab dann auch noch ein Akustikset zum Besten (Videos und Fotos vom Auftritt gibt es hier).