Plastisch will man sich einiges lieber nicht vorstellen. Das gelingt auch schwer bei Ulrike Haidachers ekelwonnigen Wortkaskaden, die selbst Turbo-Redner und surreale Fantasten verstören. In ihrem ersten Solo „Aus Liebe“ lockt die vom Duo Flüsterzweieck (Österreichischer Kabarettpreis 2017) stammende Grazerin im Theatercafé Graz (und demnächst im Niedermair in Wien) auf eine durchgeknallte Schickimicki-Party. Dort ist Rolle-rückwärts-Kurs angesagt bei Emanzipation und Empathie. Schollen-Romantik und Jauche-Aroma dünsten die zeitgeistigen Banausen aus. Wie im Trash-Film-Drehbuch, dem Striche und Schliffe nicht schadeten.

Erinnert die Zahnlücken-Petersilie des auf Jesus-Trip befindlichen Gastgebers und Regisseurs an Loriots Nudel-Sketch, schießt neben dem „laut schauenden, glücklichen Paar“ die vulgäre Alkdrossel „Verena“ – Juristin in der Raika-Rechtsabteilung mit „Galileo“-TV-Bildung – den Vogel ab. Ein Spaß, hübsch peinlich.

„Aus Liebe“. Ulrike Haidacher. 29. November, 20 Uhr, Theatercafé Graz; 1., Karten: Tel. (0316) 82 53 65. 16. Dezember, 19 Uhr, Kabarett Niedermair, Lenaugasse 1A, Wien. Karten: Tel. (01) 408 44 92.