Eröffnet wird das Elevate Festival 2018 am 28. Februar mit einer Live-Schaltung zu Wikileaks-Gründer Julian Assange im Grazer Orpheum. Aber auch sonst haben sich unter dem Motto "Auf zu neuen Ufern" diesmal besonders viele Stars angesagt.

Festival-Mitbegründer Daniel Erlacher zufolge wird der seit fünfeinhalb Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzenden Assange zunächst ein rund 15-minütiges Statement abliefern und anschließend eine weitere Viertelstunde live für Publikumsfragen zur Verfügung stehen. Diese müssen im Vorhinein deponiert werden und sollen während der Videoschaltung moderiert gestellt werden.

Dichtes Diskursprogramm mit Wikileaks-Schwerpunkt

Das Thema Wikileaks und Whistleblowing zieht sich heuer durch das gesamte Programm des Festivals. Neben den auftretenden Aktivisten wie Courage-Foundation-Direktorin Sarah Harrison, Ex-NSA-Mitarbeiter Thomas Drake, Menschenrechtsanwältin Jesselyn Raddack soll auch Whistleblower-Legende Daniel Ellsberg ("Pentagon Papers" 1971, die maßgeblich zum Ende der US-Engagements im Vietnamkrieg beitrugen, Anm.) ein exklusives Video-Statement abliefern. Laut Erlacher besteht sogar eine kleine Chance, dass der 86-jährige Ellsberg kurzfristig persönlich nach Graz kommt.

Weitere Schwerpunkte des mit insgesamt 60 Sprechern aus 17 Ländern besetzten Diskursprogramms sind die internationale Flüchtlingsproblematik, Frauenrechte, Klimawandel und damit verbunden die Situation indigener Völker sowie die weltweit aktuelle Tendenz zu autoritär geführten Regierungen. Facebook-Kläger Max Schrems, Karikaturist Gerhard Haderer, Indigenen-Repräsentantin Tara Houska, Femen-Aktivistin Oksana Shachko sind exemplarisch weitere bekannte Diskussionsgäste beim heurigen Elevate-Festival.

Reichhaltiges Musik-Angebot

Nicht mit Highlights geizt auch das Musikprogramm. Die Besucher des Elevate dürfen sich heuer auf Gustostückerl und Legenden wie DJ Koze, John Maus, Ben Frost, C. Fennesz, Greg Fox oder Catrina Barbieri freuen. Mit den Kasematten auf dem Grazer Schloßberg, wo am Samstag (3.3.) ein ganztägiges Programm über die Bühne geht und dem Grazer Mausoleum gibt es wieder zwei neue Locations beim Elevate.

In der Kunstschiene, die beim Elevate-Festival angesichts des übrigen Diskurs- und Musikprogramms ein bisschen ein Schattendasein führt, ist unter anderem die im Auftrag des Grazer Hoteliers Helmut Marko entstandene Ausstellung "Origamirhombi" des belgischen Künstlerkollektivs Lab(au) zu sehen.

Das Gesamtbudget des Elevate 2018 beziffern die Veranstalter mit rund einer halben Million Euro. Rund ein Fünftel der Summe stammt aus EU-Geldern, der Rest kommt vorwiegend von Land und Bund. Das grenzüberschreitende Festival-Kooperationsprogramm "We are Europe", an dem Elevate beteiligt ist, läuft Ende dieses Jahres aus. Daniel Erlacher zufolge ist der Antrag auf eine Fortsetzung des von ihm als "sehr erfolgreich" bezeichneten Projekts bereits gestellt.