Die Niederlande gewinnen den Eurovision Song Contest 2019 - wenn man nach den internationalen Wettbüros geht. Beim Vergleich von 27 Anbietern liegt wenige Stunden vor Beginn der Megashow im Expo Center von Tel Aviv Powerballadenschmachter Duncan Laurence mit "Arcade" klar auf Platz eins des Feldes. Allerdings ist ihm ein Trio aus Australien, Schweden und der Schweiz dicht auf den Fersen. Demnach werden auch der australischen Vertreterin Kate Miller-Heidke mit ihrer aufwendig als schwerelos inszenierten Opernnummer "Zero Gravity", dem schwedischen Gute-Laune-Popgospler John Lundvik mit "Too Late For Love" und dem sympathischen Ex-DSDS-König Luca Hänni aus der Schweiz mit seiner tanzbaren Partynummer "She Got Me" durchaus Chancen eingeräumt, am Abend mit der ESC-Krone nach Hause zu gehen. Und auch Italiens Mahmood liegt mit "Soldi" nicht schlecht im Rennen.

Luca Hänni aus der Schweiz mit seinen Tänzern beim "Dirty Dancing"
Luca Hänni aus der Schweiz mit seinen Tänzern beim "Dirty Dancing" © AP

Österreich ist nach dem Ausscheiden der blauhaarigen Paenda im Halbfinale am Donnerstag nicht in der Endrunde des Musikbewerbs vertreten - anders als Großzahler Deutschland und Gastgeber Israel. Ob ihnen das gut tun wird, steht allerdings noch infrage: Die beiden Nationen matchen sich laut den Wettbüros um den letzten Platz. Momentan belegt diesen Kobi Marimi mit "Home". Von dem israelischen Kandidaten kann sich das deutsche Duo S!sters mit "Sister" nur dezent auf Platz 25 des Tournaments absetzen.

Dabei bleibt selbstredend die Frage, wie zuverlässig respektive für bare Münze man die Prognosen der internationalen Zocker nehmen darf. Und der Blick auf die vergangenen Tage zeigt: Ignorieren sollte man die wohl auch sich selbst erfüllenden Prophezeiungen der Glücksspieler nicht. Im 1. Halbfinale leisteten sich diese noch zwei Fehlgriffe in der Prognose: Romamusiker Joci Papai aus Ungarn war wenige Stunden vor dem Bewerb auf Platz 6 des Feldes prognostiziert worden - schied aber aus. Und auch der auf Platz 9 gereihte Belgier Eliot musste dann doch die Heimreise antreten. Stattdessen zogen die auf Rang 13 gesehene Weißrussin Zena und der gar nur auf dem vorletzten Platz gereihte San-Marinese Serhat ein.

Australiens Kate Miller-Heidke: "Zero Gravity"
Australiens Kate Miller-Heidke: "Zero Gravity" © APA/AFP/GUEZ

Im 2. Halbfinale lagen die Zocker dann nur mit einer Kandidatin falsch - anstelle der auf Platz 10 gereihten Armenierin Srbuk zog die Albanerin Jonida Maliqi ins Finale ein, die auf Platz 11 gesehen wurde. Außeracht lassen sollte man die Meinung derer, die bereits sind, Geld auf einen Kandidaten zu setzen, also nicht. Und zugleich zeigt sich: De facto ist das Rennen am Abend offen.