Cesár Sampson lieferte einen soliden Auftritt, unterm Strich waren es 90 Prozent der 100 Prozent seiner Halbfinal-Performance. Wobei er diesmal einen kurzen Zuruf ins Live-Publikum in der Altice-Arena einbaute, der mit Jubel quittiert wurde.

Einen Zwischenfall gab es bei Startnummer 9: Ein Zuschauer entriss der britischen Sängerin SuRie bei ihrem Auftritt das Mikro. Der Mann schrie offenbar "For the nazis of the UK media, we demand freedom". Obwohl sie die Möglichkeit hätte, will die 29-Jährige offenbar nicht noch einmal antreten.

Publikumsvoting: Australien (9), Portugal (18), Spanien (18), Schweden (21), Slowenien (23), Finnland (23), Großbritannien (25), Niederlande (27), Albanien (58), Frankreich (59), Irland (62), Ungarn (), Bulgarien (66), Österreich (71), Serbien (75), Norwegen (84), Litauen (91), Estland (102), Moldawien (115), Ukraine (), Deutschland (136), Dänemark (), Tschechien (), Italien (249), Israel (), Zypern (243)

Fachjury: Punkte an Österreich gab es von: Ukraine (7), Weißrussland (10), Niederlande (10), Malta (1), Georgien (8), Spanien (8), Dänemark (8), Großbritannien (12), Schweden (10), Lettland (7), Irland (5), Rumänien (12), Island (12), Moldawien (3), Belgien (12), Norwegen (8), Frankreich (7), Italien (7), Australien (5), Estland (12), Serbien (4), Zypern (2), Armenien (1), Bulgarien (12), Ungarn (8), Deutschland (10), Finnland (7), Schweiz (4), Israel (12), Polen (12), Litauen (12), Slowenien (10), Portugal (8)

Kampf ums Mikro beim britischen Beitrag "Storm".
Kampf ums Mikro beim britischen Beitrag "Storm". © APA/AFP/LEONG

Wer gewinnt? Die Antwort kommt nicht vor Mitternacht.

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Der Vortrag der Lieder ist vorüber, ab jetzt darf abgestimmt werden  dafür bleiben rund 30 Minuten. In der Zwischenzeit gibt es Auftritte portugiesischer Künstler in der Halle wie Branko, Sara Tavares, Mayra Andrade und Dino D'Santiago. Danach beginnt die Verkündung der Punktevergabe.

Geschafft: Cesár Sampson bei seinem Auftritt im Finale.
Geschafft: Cesár Sampson bei seinem Auftritt im Finale. © APA/AFP/FRANCISCO LEONG

Mit Irland und Litauen zählen nun zwei schnörkellose Liebeslieder zum Favoritenkreis, die viele Herzen erreichen werden: Ryan O’Shaughnessy aus Skerries nahe Dublin singt in „Together“ von der großen Liebe, die zerbricht – und postuliert mit einem schwulen Paar und seiner Tanzchoreografie: „Es macht keinen Unterschied, wen du liebst!“ Er selbst hatte als heterosexueller Mann die Idee für die szenische Umsetzung der Ballade.

Ryan O’Shaughnessy mit den beiden Tänzern.
Ryan O’Shaughnessy mit den beiden Tänzern. © APA/AFP/FRANCISCO LEONG

Und sonst? Estland macht auf Oper, bei Moldawien spielt sich eine Dreiecks-Boulevardkomödie ab: Auch das ist beim ESC möglich! Der einflussreiche Russe Philipp Kirkorov, der einen der spektakulärsten Auftritte der letzten Jahre mitverantwortet hat (begehbare Wand beim Russen Sergey Lazarev in Stockholm), ist für das moldawische Trio DoReDoS im Einsatz. Mit Doppelgängern der Künstler ließ man sich vom Türenspiel bei Boulevardstücken wie „Boeing Boeing“ inspirieren.
Cesár verspricht jedenfalls: „Ich bin gut eingeölt, und da ist noch einiges im Tank!“

Pressevertreter trauten Cesár wenig zu

Österreichs Kandidat Cesar Sampson wird beim 63. Eurovision Song Contest Letzter - wenn die internationale Pressevertreter recht behalten. Bei der traditionellen Prognose der akkreditierten Journalisten im Pressezentrum von Lissabon landet Österreich ex aequo mit Serbien auf dem hintersten Platz.

Gewinnen wird laut Presseeinschätzung Frankreich vor Zypern, Estland, Bulgarien und Deutschland. Aus österreichischer Sicht ist es da gut zu wissen: Die Journalisten liegen bei ihrem Voting traditionell weit daneben.