Der Tweet von Sänger Ryan O’Shaughnessy, der beim Wettsingen heuer Irland vertreten wird, ist eine Reaktion auf Gerüchte, dass Russland sein Video zum melancholisch-sanften Liebeslied "Together" boykottieren bzw. den Auftritt in Lissabon nicht übertragen will, sollte es auf der Bühne zu ähnlichen Szenen wie im Clip kommen. Dort gehen zwei junge Männer Hand in Hand durch Dublin, werden bei Zärtlichkeiten gezeigt. Beide tanzen abschnittsweise auf ihrer Innenstadtstrecke in Erinnerung an vergangene gemeinsame Momente - übrigens extrem schön, ästhetisch sowie berührend chroeografiert und abgefilmt. "Homosexuellen-Propaganda" ist in Putins Russland verboten. Auspeitschen, lebendig verbrennen oder die Herzen der Toten herausreißen - russische Meinungsmacher haben sich mit Vorschlägen gegen Homosexualität in den letzen Jahren überboten. Dennoch: Selbst Conchita bekam 2014 Punkte aus Moskau.

Ryan O’Shaughnessy muss sich im gleichen Halbfinale wie Österreichs Cesár Sampson ("Nobody But You") behaupten: am 8. Mai im ersten Semifinale. Im Rahmen von "Israel Calling", dem größten Pre-Event zum ESC 2018, werden sich die beiden kennenlernen und in Tel Aviv beim gemeinsamen Konzert austauschen können. In den letzten Jahren war die grüne Insel glücklos, "Together" sollte eine Trendwende herbeiführen ...
Der 25-Jährige wurde nicht nur durch die Teilnahme an mehreren Castingshows in seiner Heimat bekannt, zuvor hatte er schon in der irischen Seifenoper "Fair City" mitgespielt.

Russland wurde dem zweiten Halbfinale zugelost. Am 10. Mai muss sich dort Julia Samoylova mit "I Won't Break!" einen Startplatz im Finale ersingen. Nachdem der Künstlerin die Teilnahme am ESC 2017 in Kiew verwehrt blieb, weil sie zuvor ohne Einreise über die Ukraine auf der von Russland besetzten Krim aufgetreten war, wurde sie von Moskau für Lissabon nominiert. Es ist völlig offen, ob sich Irland und Russland im Finale (12. Mai) begegnen . . . Hier ist der Clip "Together" - der fesche Sänger selbst spielt übrigens nicht mit, auch eine Novität: