­2003 startete in den USA quasi die Urmutter des "Queer Eye"-Formats – mit durchschlagendem Erfolg, sogar einen Emmy gab es dafür. 2018 startete Netflix in den USA mit einer Neuauflage und ging im Dezember schon in die sechste Staffel. Mittlerweile gibt es die "Fab Five" in Brasilien oder auch Japan. Nun ist Deutschland dran. Das Konzept ist simpel, aber wirkungsvoll: Fünf queere Experten beraten Menschen in Sachen Mode, Lifestyle, Wohnen, Ernährung und, ganz wichtig, vor allem in Selbstliebe und Selbstakzeptanz.

Da wäre etwa der alleinerziehende Vater Björn, mit einem Faible für Fußball (was dezent untertrieben ist), aber keine Freundin hat und für Dates zu schüchtern ist. Und überhaupt hapert es nicht nur mit dem Selbstbewusstsein, sondern auch mit der Eigenwahrnehmung. Die "Fab Five" schweben wie ein Feenkommando ein und bringen in großen Dosen Liebe, Liebe und Liebe mit – und natürlich jede Menge Tipps in Sachen "Leben auf die Reihe bringen". Hier wird weder vorgeführt, noch vorverurteilt, sondern in höchst sympathischer Art und Weise geholfen, und nicht selten vor Freude geweint.

Das mögen nach außen hin keine großen Dramen sein, aber wenn Ulrike meint: "Ich bin mir selbst fremd geworden", dann ist das kein Einzelschicksal. Alltag, Kinder, zwei Jobs – sie lebt mehr für andere als für sich selbst. Die Tipps der sehr sympathischen Eingreiftruppe stehen wohl in jedem Lebensratgeber. Aber die "Fab Five" bringen die nötige Herzenswärme mit, damit die Theorie zur Praxis wird. Und irgendwie wabert dann und wann auch ein bisschen Feenstaub ins eigene Wohnzimmer.

"Queer Eye" auf Netflix


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