Zum Abschied werden viele wehmütig, andere sogar wütend: Nachdem die fünfte Folge nicht allen Fans gefallen hat, fordern bislang über 230.000 Fans der Serie die Macher in einer Online-Petition auf, die finale achte Staffel noch einmal zu drehen. Einer, der ziemlich sicher mit dabei wäre, ist der Burgenländer Jerome Thek. In insgesamt sechs Staffeln wirkte er als Komparse mit. Im ORF war er zuletzt im Landkrimi „Grenzland“ zu sehen.

Wie wird man denn Komparse bei „Game of Thrones“?
Jerome Thek: Der Chef einer Komparsenagentur, die bei uns im Ort öfter gedreht hat, hat mich im Jahr 2010 gefragt, ob ich im Sommer Zeit hätte. Meine ganze Information war damals nur: Es wird so eine Fantasy-Sache. Ich dachte mir damals: Ein paar Wochen nach Malta und in der Gegend herumstehen, das kriegst du hin.

Jerome Thek
Jerome Thek © Privat



Sie waren bei sechs von acht Staffeln mit dabei. In welche Rollen sind Sie geschlüpft?
Jerome Thek: In der ersten Staffel habe ich einen Händler von Essos gespielt, war Komparse bei der Hochzeit von Khal Drogo und Daenerys Targaryen. In der zweiten Staffel war ich bei Renly Baratheons 100.000-Mann-Heer mit dabei. In Harrenhal bei Jaime Lannister, das war quasi meine Zweitarmee. Danach diente ich in der Armee von Stannis Baratheon bei der Schlacht am Schwarzwasser.

Sind Sie selbst auch in einer Szene zu sehen?
Jerome Thek: Es gibt nur eine einzige Szene, wo man mein Gesicht wirklich sieht: in der zweiten Staffel, als Lord Karstark den Kopf des Königsmörders Jaime Lannister fordert. Die Dreharbeiten waren lustig: Das war ein brettelebenes Feld, und du kriegst ein Schwert in die Hand gedrückt, das sie mit Superkleber picken, weil es 15 andere vor dir schon kaputt gemacht haben.

Mittendrin statt nur dabei: Jerome Thek ist in der zweiten Staffel zu sehen
Mittendrin statt nur dabei: Jerome Thek ist in der zweiten Staffel zu sehen © HBO



Wie darf man sich die Dreharbeiten solcher Massenszene vorstellen?
Jerome Thek: Zumeist werden den Komparsen ja nur Stichwörter gesagt. Ab den späteren Staffeln war meistens einer dabei, der unter den Komparsen quasi den Chefantrommler gibt. Der hat jede Bewegung in eine Richtung vorgemacht: nach vorne, nach hinten. Ist man jetzt böse, enttäuscht oder ängstlich. Was die Zuschauer in der Serie sehen, ist ja nur ein Bruchteil von dem.



Wie waren die Auflagen am Set?
Jerome Thek: Die waren natürlich extrem. Wenn sie dich am Set mit einem Handy erwischt haben, dann war es das für dich. Es gab am Set extra noch eine Magnetbox, da kommt das Gerät rein und alle deine Daten sind weg.

Ihre Lieblingsszene?
Jerome Thek: Als ich beim Dreh in Nordirland bei Tyrion und den Bergstämmen mit dabei war. Das war das einzige Mal, dass ich ein Lannister-Banner getragen habe. Ich bin halt ein Lannister durch und durch. Aber dorthin habe ich es nicht geschafft: zu klein, zu dick, zu viele Haare. Denn der Lannister, der ist ein schöner Löwe und kein Rauhaardackel.

Die HBO-SerieGame of Thrones ist auf Sky im Abo zu sehen, sowie auf Amazon Prime als Einzelfolge und ganze Staffel zu kaufen.