Mit Songs wie "Summer of '69", "Please Forgive Me" oder "(Everything I Do) I Do It For You" hat er längst Popgeschichte  geschrieben. Aber auch als Fotograf ist der gebürtige Kanadier höchst erfolgreich, wie er vor einigen Jahren bei einer Ausstellung in der Klagenfurter Stadtgalerie unter Beweis stellte. An den Wörthersee kehrt Bryan Adams auch nächste Woche wieder zurück, wenn er am 8. November in der noch nicht ganz ausverkauften Klagenfurter Messehalle eines seiner balladendurchtränkten Rockkonzerte gibt. Drei Tage davor wird der Musiker, der mit "Shine A Light" erst vor wenigen Monaten ein neues Album herausgebracht hat, aber noch seinen 60. Geburtstag feiern. Und zwar auf eher ungewöhnliche Art: "Ich feiere immer ein bisschen, und meistens mache ich eine mexikanische Party", verriet er dem "Billboard"-Magazin. "Wir haben mexikanisches Essen, eine Mariachi-Band, wir tragen Sombreros. Und wer Margaritas will, der bekommt Margaritas. Das macht richtig Spaß. Ich finde, die Mexikaner haben besser als alle anderen raus, wie man richtig feiert."

Nicht ausgeschlossen ist dabei, dass Adams auch eigene Lieder anstimmen wird. "Wenn ich laut singen kann, geht es mir am besten", sagt der Musiker. "Singen hat etwas Erlösendes. Ich sehe das, was ich mache, nicht als Arbeit an, dazu ist es zu befriedigend." Außerdem liebe er den direkten Kontakt zu seinen Fans bei Konzerten. "Wenn die Menschen dir deine Songs zusingen, das ist die größte Belohnung für dich als Songschreiber."

Ein Rockerleben ohne Skandale

Geboren wurde Adams 1959 in der Stadt Kingston in der kanadischen Provinz Ontario. Seine Mutter war Lehrerin, sein Vater im militärischen Diplomatendienst, weswegen die Familie häufig umzog. Mitte der 1970er-Jahre trennten sich die Eltern, Adams und sein Bruder blieben bei der Mutter in Kanada. Schon als Teenager begann Adams dort mit der Musik, spielte Gitarre, sang, schrieb Songs und bekam 1979 seinen ersten Plattenvertrag.

Nach einigen weniger erfolgreichen Alben folgte 1983 der Durchbruch mit "Cuts Like a Knife" - und von da an schien der Weg immer nur noch nach oben zu gehen. Es folgte Erfolgsalbum auf Erfolgsalbum, Superhit auf Superhit. Adams wurde zum "König der Rockballaden", besonders in den 1990er-Jahren lief keine Party ohne "Please Forgive Me" oder "All For Love" - und "Summer of '69" ist bis heute ein Party-Klassiker.

Aber so sehr Adams auch mit seiner Musik - und spätestens seit den 2000er-Jahren auch mit seinen fotografischen Arbeiten - in der Öffentlichkeit steht, so wenig schien er immer mit anderen Rockern gemein zu haben. Keine Skandal-Schlagzeilen und definitiv auch keine Drogen, wie er einmal dem "Telegraph" sagte.

Einige wenige Details aus Adams' Privatleben haben es dann doch an die Öffentlichkeit geschafft: Er lebt seit 30 Jahren vegan. Seine Lebensgefährtin betreibt mit ihm eine gemeinnützige Stiftung, das Paar hat zwei Töchter und ein Haus in London, wo der Musiker jedoch zuletzt selten anzutreffen war. "Die letzten zwei Jahre habe ich in New York gelebt und dort mein Album aufgenommen", erzählte Adams der Deutschen Presse-Agentur. Er hat die kanadische und die britische Staatsangehörigkeit, betrachtet Großbritannien aber eher nicht als sein Zuhause. "Ich glaube, hier ist es gerade nicht. Mal sehen." Auf Tournee sind seine Kinder so oft wie möglich dabei.

Eine Dokumentation oder Autobiografie über seine Arbeit und sein Leben sei definitiv nicht in Planung, betont Adams immer wieder. Aber wenn es denn einmal ein Musical über ihn geben sollte, fragte ihn jüngst die Deutsche Presse-Agentur, wie werde das heißen? "Es könnte heißen wie ein Song von mir "18 Til I Die - das Musical". Aber vielleicht veröffentlichen Sie es erst, wenn ich nicht mehr am Leben bin."