Fünf Paletten Bier waren das sicher, die Karate Andi im Laufe seiner Show in der Postgarage im Publikum verteilte. Ein nicht ungewiefter Gastgeber, dieser Deutsch-Rapper. Die dürstenden Hip Hop Kids (Besucherinnen und Besucher über dreißig suchte man hier vergebens) wurden von Anfang an bei Laune gehalten, der Aufforderung zum Moshpit kam man natürlich ohne Zögern nach. Der aus Göttingen stammende „Karate Andi“ klingt wie Charles Bukowski, der auf alte MF Doom – Beats rappt und dabei Pilsator Bier trinkt. So brachte das der Künstler selbst einst auf den Punkt. Statt mit dem Maybach rollt „Andi“ mit dem Mofa durch die Straßen. Provokanter Eckkneipentiefgang trifft hier auf asoziale Mauerschau der Unterschicht. Dem Publikum bleiben auch an diesem Abend keine Weisheiten vorenthalten: „Wie man an meinen Haaren erkennt, war ich die letzten zwei Jahre in Indien, um mich selbst zu finden. - Ich habe nichts gefunden.“