Mit einem Schlag berühmt zu werden: Das ist nicht nur der Stoff, aus dem die Träume sind, sondern zugleich ein uraltes Klischee. Medien stürzen sich in althergebrachter Tradition darauf, weil das als eine dem Verkauf dienliche „gute G’schicht“ gilt. Vieles davon dient wohl eher der eigenen Schlagzeile als dem Fortkommen von jungen Künstlerinnen und Künstlern. Erinnert man sich noch an die ganzen Einspringerinnen für Anna Netrebko, die dann augenblicklich – und für mindestens drei Monate – zur „nächsten Netrebko“ hochgeschrieben worden sind?

Und dennoch: Der Auftritt von Mariam Hage beim letzten „Tatort“ hat etwas bewegt. Die Kritiken in den deutschsprachigen Medien sind einhellig: Dieser „Tatort“ war etwas Besonderes, vor allem durch die Präsenz und die Vielschichtigkeit mit der Mariam Hage die verdeckte Ermittlerin Azra verkörpert hat.