Es wird immer gesagt, der ORF erfülle seinen Bildungsauftrag nicht. Ich finde, das stimmt nicht. Er bildet mich wie auch alle anderen Medien, die ich schaue, lese, höre, nutze. Allein schon in dem Sinn, dass dort oft Leute zu Wort kommen oder zitiert werden, die Sätze sagen, die mir nur allzu gern vor ihnen eingefallen wären. Hier eine kleine Auswahl aus der letzten Woche:

„Wenn man gegen den Strom schwimmt, trainiert das die Muskeln“ (Hubert von Goisern, Musiker)

„Bob Dylan ist der erste Literaturnobelpreisträger, von dem ich alle Bücher gelesen habe“ (Stephan Zinner, Sänger und Kabarettist)

„Ravi Shankar, der Anton Karas aus Indien“ (ein Poster im „Standard“)

„Ich bin nie erwachsen geworden, nur alt“ (Yehudi Menuhin, Geiger)

„Fasten mit Bittersalz – sozusagen großer Räumungsverkauf“ (Torsten Sträter, Kabarettist)

„Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens“ (Lebensphilosophie des Schriftstellers Antonio Gramsci)

Und, sehr passend zu heute und vermutlich auch zu morgen und übermorgen noch: „In einer Krise suchen intelligente Menschen nach Lösungen, die Dummen suchen nach Schuldigen“ (Vicco von Bülow alias Loriot, Humorist)