Die "Falter"-Montage mitSebastian Kurz und Susanne Thier als "Heilige Familie" für die Satirebeilage "Best of Böse" sorgte in den letzten Tagen für heftige Kritik und Beschwerden beim Presserat. Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) nannte das Sujet "sexistisch und geschmacklos", Eva Blimlinger (Grüne) beschwerte sich beim  Presserat, die Darstellung sei "in hohem Maße sexistisch, herabwürdigend, ja geradezu empörend". Selbst der hart gesottene ORF-Journalist Armin Wolf gab auf Twitter sein Erstaunen zum Ausdruck, dass es in der "Falter"-Redaktion offenbar nicht genügend Leute gebe, die sagen: "Das kann nicht euer Ernst sein. Wir machen hier keine Maturazeitung aus den 1980ern."

Armin Thurnher: Es geht nur darum "Leute zu verarschen"
Armin Thurnher: Es geht nur darum "Leute zu verarschen" © ORF

Auf Wolfs Kritik reagierte nun "Falter"-Herausgeber Thurnher in seiner "Seuchenkolumne": "Der Vorwurf der Maturazeitung gehört zu den mildesten, vor allem wenn er von einem beliebten Moderator vorgebracht wird, dessen Äußerungen auf Twitter den Habilitations-Standard in Beleidigte-Leberwurst-Studien täglich höher schrauben." Weiters heißt es mit Verweis auf Karl Kraus: "Satiren, die der Zensor versteht, werden mit Recht verboten". Er wolle jedenfalls seinen Versuch, die "Best of Böse"-Satire zu erklären, "nicht als das Eingeständnis verstanden wissen, es handle sich um eine schlechte Satire". "In schlichten Worten" gehe es bei dem Bild "nur darum, Leute zu verarschen, die ihrerseits das Bild der Familie und vieles andere missbraucht haben, um das Publikum zu verarschen. Es geht darum, Leute mit einer drastischen Inszenierung zu verarschen, die uns vier Jahre lang mit drastischen Inszenierungen verarscht haben!"