Es gibt viele Menschen, die tun sich schwer, Aufgaben zu delegieren. Julie Delpy könnte in diese Kategorie fallen, immerhin fällt sie in der neuen Netflix-Serie "On the Verge" durch Rastlosigkeit aus: Sie ist Regisseurin, Producerin, Autorin der Serie. Nebenbei spielt sie auch noch eine der Hauptrollen.

Worum geht es? Vier Freundinnen aus Los Angeles müssen in ihren 40ern ihr Leben einem Realitycheck unterziehen. Lebt man seine Träume? Was wurde eigentlich aus Sex? Taugt der Mann noch etwas? Und falls nein, wie soll man darauf reagieren? Sollte man nicht noch jung sein, bevor man alt wird? Und was tun mit diesen Kindern, die für die Sehnsüchte ihrer Mutter so gar kein Verständnis zu haben scheinen?

"On The Verge" erinnert schemenhaft an "Sex an the City", spielt aber in einer anderen Klasse und ist mehr kleinstädtisch als urban. Julie Delpy erinnert sich ihrer französischen Wurzeln und spielt eine erfolgreiche Köchin, die mit ihrem narzisstischen Ehemann Französisch spricht und patschert versucht, von der Generation Facebook zur Generation Instagram aufzurücken. Ergänzt wird das Ensemble mit der Designerin Anne (Elisabeth Shue) und Ell (Alexia Landeau), die arbeitslos und mit drei Kindern von drei Männern von einem Chaos ins nächste stolpert. Am geheimnisvollsten ist Yasmin (Sarah Jones), die im Laufe der Folgen in geheimer oder geheimdienstlicher Mission unterwegs ist - wobei zunächst unklar ist, welche Dimension ihre Auftrag hat.

"One the Verge" will leichte, einfache Unterhaltung sein, und scheitert letztlich daran. Die Serie geht so leicht runter wie Öl, wie heißes Öl auf der Flucht. Für unverbindliches comfortbingen reicht es aber wohl.