Von einem seiner wichtigsten Filme sprach Rudi Dolezal im Vorfeld: Der bekannte Filmemacher produzierte für den ORF eine Doku über die Corona-Pandemie, in der er Prominente zu ihren Erfahrungen mit Covid-19 befragte. In Zwischensequenzen übernahm Dolezal selbst die Position des Corona- und Welterklärers und hielt ein Plädoyer, sich gegen Corona impfen zu lassen.

Das ist löblich und wichtig, keine Frage, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Doku ästhetisch und inhaltlich bereits Staub angesetzt hatte. Sauna-Musik traf hier auf Impf-Aufrufe und Erfahrungsberichte, die ohne zeitlichen Anker in der Luft hingen. Ästhetisch verzichtbar auch die eingefügten Zitate, die unvorteilhaft an Stammbücher und Schulaufsätze erinnerten.

Dolezals Corona-Doku wusste wenigstens zu überraschen. Etwa, als sich nach einem Sketch mit Angelika Niedetzky plötzlich ein gewisser Elton John ins Bild verirrte, sich vorstellte und ein kurzes „I’m still standing“ von sich gab. Dann ging es österreichisch mit Reinhold Bilgeri, Sebastian Kurz, Andreas Gabalier, Hans Krankl oder Stefan Ruzowitzky weiter – und natürlich mit jeder Menge Dolezal, dem man immerhin abnahm, dass er mit diesem Film eine Botschaft transportieren wollte: Lassen Sie sich impfen, bleiben Sie gesund!