Die Bilanz ist ernüchternd, überrascht aber nicht: Auf eine Frau kommen hierzulande in der Medienberichterstattung drei Männer. In Zahlen: 1:3. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die die Sichtbarkeit der Geschlechter anhand von 3509 Beiträgen in Tageszeitungen, Radio- und TV-Beiträgen sowie Onlinemedien untersuchte. Im Kontext der Corona-Pandemie positionierten sich 2020 77 Prozent der Männer als Experten auf unterschiedlichsten Gebieten. Frauen blieb demnach mit 23 Prozent nur ein knappes Viertel des öffentlichen, medialen Raums.


Auch die mediale Bildpräsenz von Expertinnen und Co. war demnach im Vorjahr erneut niedriger als zwei Jahre davor. Denn: 72 Prozent der Bilderbühne gehörte den Männern, 28 Prozent den Frauen. Erstaunlich dabei: Journalistinnen lassen mit 38 Prozent in mehr als einem Drittel ihrer Nachrichten jedenfalls eine Frau zu Wort kommen, während ihre männlichen Kollegen mit 24 Prozent nicht einmal in einem Viertel Akteurinnen auftreiben. Das Argument, es gäbe sie nicht, ist damit also obsolet. Mehr geht angesichts dieser Zahlen aber
allemal. Zum Beispiel in der Sportberichterstattung. Der mickrige Prozentsatz, gemessen im Bildvolumen: fünf Prozent Sportlerinnen. In Zahlen: 5. Da fehlt eine 0.