Es war doch keine ewige Profess. Nach knapp 20 Jahren und 260 Folgen ist die fiktive Kleinstadt Kaltenthal mit ihrem Kloster auserzählt und "Um Himmels Willen" verabschiedet sich in den Serienruhestand. Nicht unüblich für Wohlfühlserien, war auch in der deutschen Version von Don Camillo und Peppone immer etwas los. Das Zusammenspiel von Jutta Speidel beziehungsweise später Janina Hartwig als resolute Klosterleiterinnen und Fritz Wepper als gerissenem Bürgermeister (Type: harte Schale, weicher Kern) reichte knapp zwei Jahrzehnte als verlässlicher Handlungsmotor. Bis sich die Handlung nur noch im Kreis drehte.

"Um Himmels Willen" ist ein Dinosaurier des deutschsprachigen Fernsehens, in der Tradition von "Die Schwarzwaldklinik", "Schlosshotel Orth" oder "Forsthaus Falkenau". Bloß der "Bergdoktor" hält sich konsequent und weiterhin hocherfolgreich im Programm von ORF und ZDF.

Zu den besten Zeiten war "Um Himmels Willen" Deutschlands meistgesehene Serie des Jahres. Auch für die heutige Abschlussfolge würde sich die ARD ein Millionenpublikum erhoffen. Als Konkurrenzprogramm zum Fußball-Schlager Deutschland-Frankreich (ORF 1 und ZDF) sind die Quotenerwartungen allerdings bodennah angesiedelt. Im Gegensatz zu den Halbzeiten der EM-Begegnung können die Zuschauer bei "Um Himmels Willen" immerhin sicher sein: Am Ende der 45 Minuten ist alles gut.