Rein theoretisch sind Kochsendungen ja toll, weil es hier massig virtuelle Kalorien gibt, die sich nicht auf der Hüfte breitmachen. Doch der Teufel steckt im Detail: Als würde Mephisto lieblich aus dem Kühlschrank flöten, kriegt man automatisch Hunger. Die Evolution, die is(s)t ein Ferkel, und schon steht man allseits bereit in der Küche. Und dann gibt es Daym Drops, der mit einem selbst gefilmten Video berühmt wurde, wie er auf YouTube eine Art Monsterpizza verdrückt und dabei johlt und jubiliert, als wäre der Weltfrieden ausgebrochen. Gastronomiekritik 2.0 oder so ähnlich.

Netflix hat das nun in eine Serie gegossen: Fresh, Fried & Crispy. In acht Folgen zu rund einer halben Stunde besucht Drops diverse Restaurants, Foodtrucks und Essdielen von Savannah bis Las Vegas. Die Hauptdarstellerin ist die Fritteuse, denn alles, aber wirklich alles – vom Biber über die Lachshaut bis zum Pfirsich – wird hier frittiert. Und man schaut Daym Drops dabei zu, wie er die schrägsten Dinge zu sich nimmt, die man frittieren kann. In Summe eröffnet das einen Kriegsschauplatz: Der Verstand sagt: kein Gemüse, nur Fett, völlig ungesund. Der innere Schweinehund sagt: Geschmacksbomben heben die Laune und die Welt ist wieder gut. Und von irgendwoher läutet ein Glöckchen, und der Pawlowsche Hund weiß genau, was zu tun ist: Er trottet in die Küche, öffnet den Kühlschrank und lässt den Teufel frei.

"Fresh, Fried & Crispy" neu auf Netflix.