In der US-Fernsehbranche bahnt sich ein Megadeal an, von dem auch bekannte Sender wie HBO und CNN sowie das Hollywood-Studio Warner Bros. betroffen wären. Der US-Telekomriese AT&T fusioniert sein Mediengeschäft mit dem US-Kabel- und Streaminganbieter Discovery. Die Medieninhalte würden gebündelt, kündigte AT&T am Montag an. Erst 2018 hatte AT&T das US-Medienkonglomerat Time Warner für fast 109 Milliarden Dollar (aktuell rund 90 Milliarden Euro) übernommen. Die Fernsehbranche leidet unter dem Streaming-Boom in der Coronakrise.

AT&T wird damit weitgehend seine Ambitionen aufgeben, ein großer Player im Mediengeschäft zu sein, für die in den vergangenen Jahren viele Milliarden Dollar ausgegeben wurden. Die neue Firma solle von Discovery-Chef David Zaslav geführt werden, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Es sei unklar, ob der Chef von WarnerMedia, Jason Kilar, an Bord bleibe. Der Deal könne aber auch noch scheitern, schränkten die Quellen ein.

Zu WarnerMedia gehören neben HBO, CNN und Warner Bros auch weitere Sender wie TNT. Discovery fokussiert sich bisher auf Doku-Formate mit Sendern wie Animal Planet und Food Network.

Das TV- und Filmgeschäft befindet sich gerade in einem tiefgreifenden Wandel mit dem Vormarsch von Streaming-Diensten, der von der Corona-Pandemie noch einmal beschleunigt wurde. WarnerMedia versucht aktuell, auf den Zug mit dem Streaming-Angebot HBO Max aufzuspringen, in dem auch Warner-Filme laufen. Der Nachrichtensender CNN, der in den USA im Kabelfernsehen zu sehen ist, erlebte einen Aufschwung im vergangenen Jahr mit dem Wahlkampf ums Weiße Haus. Zuletzt gingen die Zuschauerzahlen aber wieder zurück.