Nachdem Bastian Sick aus seiner erfolgreichen Online-Kolumne „Zwiebelfisch“ anno 2004 ein Buch gemacht hatte, wurde dessen Titel fast ein geflügeltes Wort: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Der „Spiegel“-Redakteur nahm in diesem „Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache“ den „Deppenapostroph“ (Känguru’s et cetera) ebenso auf die Schaufel wie die inflationäre Verwendung von Bindestrichen oder die lebensentscheidende Frage: die oder das Nutella?

Sick lieferte danach eine ganze Reihe von Folgebänden und wurde als humorvoller Don Quichotte gegen die Mühlräder der windigen Sprachverwendung von TV-Show zu TV-Show gereicht; er schaffte es sogar, bei der „größten Deutschstunde der Welt“ 15.000 Fans in die Köln-Arena zu locken.

Im Dialekt würde man ja sagen: Dem Sick seine Bücher sind großartig. Und könnten endlos weitergeschrieben werden, weil sich immer neue Verwirrungen in die Sprache schwindeln.

Meine derzeit liebsten Fundstücke haben auch mit dem Genitiv zu tun. Zwei Beispiele aus Agenturmeldungen: „Vater von fünf Kindern getötet“ – offen blieb, wer von ihnen die fünf Mordwerkzeuge besorgte. Und: „Sohn von totem Staatschef im Tschad zum Präsidenten ernannt“ – ja, der Papa wird’s schon richten, und wenn er dafür noch einmal aus dem Grab steigen muss!