Eine spielerische Neugierde ist nicht zu überhören, wenn Gregor Seberg über Baummarder als die "Topjäger im schottischen Wald" oder über Lachse, "die nie aufgeben", spricht. Für rund zehn Folgen pro Jahr leiht der in Graz aufgewachsene Schauspieler ("Soko Donau") und Kabarettist Naturfilmen seine Stimme. Gerüchten zufolge, weil er Naturfilme so sehr schätzt, dass er sie unbedingt als erster sehen möchte. Bei der Frage, warum er gerne über Flora und Fauna spricht, wird der 53-Jährige ein wenig kryptisch: "Dass ich den Tieren so nah sein kann, wie sonst nie. Obwohl ich ihnen nicht nahe bin. Weil, ich wollte als Kind Naturforscher werden – und wenn ich groß bin, werd ich’s auch."

Für die heute ausgestrahlte "Universum"-Episode spricht Seberg über die schottischen Highlands. Die Doku verbindet die Essenz der Natur mit der Essenz, für die Schottland weltweit bekannt ist: den Whisky. Beides wird nebeneinander im Jahreslauf gezeigt: Hier wird das alkoholische Traditionsprodukt gebrannt und im Nebengebäude hat eine Baummarderfamilie ein neues Zuhause gefunden. Mit diebischer Freude, unterlegt mit chronischer Ironie im Ton, beschreibt Seberg die schottischen Vorgänge.

Was man einen Naturforscher nicht fragt

Hinweise auf seine Tierliebe bot sein vorletztes Kabarettprogramm, das der Josef-Krainer-Preisträger dem Honigdachs gewidmet hatte. Ist der sein Lieblingstier? Seberg verneint: "Einen Naturforscher zu fragen, welches Tier sein Lieblingstier ist, wäre wie einen Papa zu fragen, welches sein Lieblingskind ist. Aber ich verehre den Honigdachs! Dieses Selbstbewusstsein und diese Cleverness und Freiheit hätte ich auch manchmal gern", sagt der Kabarettist, der sich bereits "wahnsinnig" nach Publikum und Bühne sehnt. Die Corona-Wartezeit nutzte er, um mit Magda Leeb ein neues Programm zu schreiben. Titel: "Doppelbuchung".

2017 hatte Seberg als Oberstleutnant Helmuth Nowak seine Polizeimarke abgegeben und die Krimiserie "Soko Donau" verlassen. Seither hat nicht nur sein ehemaliger Partner (Stefan Jürgens), sondern auch sein Nachfolger (Michael Steinocher) die Segel bei der ORF/ZDF-Koproduktion gestrichen.