In der Schule eine Lydia (Melissa McCarthy) als beste Freundin zu haben, kann nicht schaden. Als die hyperintelligente Emily (Octavia Spencer) von einem Bully gedemütigt wird, liest ihm Lydia die Leviten und lässt ihn aus dem Müllcontainer grüßen. Weiß Gott, warum, die Wege von Emily und ihrer Beschützerin trennen sich während des Erwachsenwerdens. Während die eine zur milliardenreichen Wissenschaftlerin wird, lebt Lydia einfach und allein. Das Drehbuch will es, dass sie sich Jahrzehnte später wiederfinden und durch Emilys Forschungen zu Superheldinnen werden. Zu ungewöhnlichen Superheldinnen.

„Thunder Force“ ist just another Superhelden-Movie und zugleich in erster Linie ein Melissa-McCarthy-Film. Die 50-Jährige steht für einen speziellen Humor, der zwischen Tollpatschigkeit und trotziger Würde angesiedelt ist. Als lupenreine Satire geht der Netflix-Film nicht durch, auch wenn einiges darauf hindeutet: Die Bösewichte sind eine Parodie des Bösen, die Heldinnen jagen lieber Pointen als Kriminelle. Die Figuren werden dabei zwar in all ihren Merkwürdigkeiten gezeigt, aber nicht für den Witz geopfert. Man will sich nicht ernst nehmen. Aber auch nicht ernst nehmen. Trick 17 des Unterhaltungsfilms. Regie führt übrigens, wie bereits bei einem halben Dutzend Filmen mit Melissa McCarthy, Ben Falcone. Die beiden sind seit 2005 verheiratet.

Fazit: „Thunder Force“ begnügt sich mit leichter Unterhaltung und dem nicht mehr ganz neuen Aufbrechen des Superhelden-Rollenklischees. Wer aber noch nicht weiß, dass die Retter der Welt nicht wie Superman aussehen müssen, der kann aus diesem Kurzweiler sogar ein paar Erkenntnisse mitnehmen.