Wenn ich ad hoc keine Zeit habe, eine im Netz gefundene Geschichte zu lesen, schicke ich sie mir für später selber ins Mail. Dort türmt sich inzwischen ein mounteverestiger Haufen, der mir aber nicht nur als
Lesestoff bis ins Jahr 2121 dienen könnte, sondern auch eine unendliche Fundgrube für Ideen ist. Oder für ein paar Sekunden Schmunzeln.

Zwei hübsche Fundstücke aus letzter Zeit: Der Standard fragte seine User nach den drei wichtigsten Erfindungen der Menschheit. Da kamen so schöne Antworten wie „Grill / Bier / Fußball“ oder, zutiefst österreichisch, „Mehl / Ei / Semmelbrösel“.

Und in einer deutschen Zeitung stand, dass Kuhfladen, Eselgeschrei oder Glockengeläute in Frankreich Kulturerbe werden, um Eigenheiten des Landlebens vor Beschwerden genervter Städter zu schützen.

Medienkonsum geht aber auch ganz anders als mit eiligem Zappen, Wischen oder Sichselbstmailen. Unlängst erzählte im Radio ein Mann von einer sehr ungewöhnlichen Art: Er reißt sich aus Zeitungen interessant scheinende Artikel heraus. Dann lässt er diese ein paar Tage liegen, bevor er sie wieder hernimmt. Wenn sie ihm dann noch relevant erschienen, liest er sie, und die anderen wirft er mit der Freude weg, keine Zeit verschwendet zu haben. Ein Dinosaurier aus ferner medialer Urzeit? Nein, ein höchst erfolgreicher Manager.