Letzten Freitag wird Maria Santner wohl ihr Leben lang nicht vergessen: Die 34-Jährige nahm mit ihrem Bruder Christoph Santner in ihrer Heimatgemeinde Sipbachzell (Bezirk Wels-Land) gerade einen Online-Kurs für die gemeinsame Tanzschule auf, als gegen 13 Uhr der Anruf vom ORF kam. Um 19 Uhr traf sie mit negativem Corona-Test auf dem Wiener Küniglberg ein, um 19.30 Uhr saß sie in der Maske. „Noch auf dem Jurysessel im Ballroom wurden mir die Nägel lackiert“, lacht die Oberösterreicherin , die als Vertreterin für die erkrankte Karina Sarkissova sowohl von einer „riesige Chance“ („So eine Anfrage kommt nur einmal!“) als auch von „Verantwortung“ spricht: „Ich war bei fünf Staffeln als Profitänzerin dabei, das ist jetzt eine neue Dimension!“

Showtanz in luftiger Höhe: Cesár Sampson & Conny Kreuter
Showtanz in luftiger Höhe: Cesár Sampson & Conny Kreuter © ORF

Gab es vom ORF irgendwelche Vorgaben für ihre neue Rolle? „Ich konnte zu 100 Prozent so sein wie ich bin. Und ich bin prinzipiell ein positiver Mensch, bringe allen eine große Wertschätzung entgegen. Ich weiß ja auch, wie intensiv die Zeit bei ,Dancing Stars‘ ist und wie viel Herzblut da jeder hinein steckt“, erklärt Santner im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Über die drei Finalpaare sagt sie nur: „Wahnsinn – so ein Top-Niveau, da kann alles passieren!“
Töchterchen Antonia, das im September zur Welt kam, wartet in der Garderobe mit Papa Marco Angelini. Mit dem singenden Arzt holte Santner 2014 Silber, die beiden wurden auch privat ein Paar. Noch ohne Trauschein. „Das liegt aber nicht an mir, ich bin in Warteposition“, schmunzelt die Profitänzerin, die 2019 und heuer die Opernball-Eröffnung choreografiert hat.

Zu bewerten gilt es heute je zwei Solotänze vor dem ersten Abschied: Salsa und Contemporary. Dann treten die noch verbliebenen zwei Paare mit ihrem Showtanz an. Wobei es in der Vergangenheit durchaus üblich war, dass auch das Bronze-Paar außer Konkurrenz noch mit seinem einstudierten Showtanz auf den Bildschirm kommen darf. Ski-Weltmeisterin Michi Kirchgasser verrät: „Bei uns steht er unter dem Motto ,The Show Must Go On‘. Denn 2020 ist ein spezielles Jahr, und jeder hat seinen eigenen Weg gehabt, damit umzugehen! Aber vieles geht halt doch nur gemeinsam und gemeinsam schaffen wir alle diesen Weg und das werden wir vertanzen!“

Cesár Sampson, der Song-Contest-Dritte von 2018, hat Zirkusartistik als „wagemutiges Element“ eingebaut. Pate dafür stand das Filmmusical „The Greatest Showman“. TV-Köchin und Designerin Silvia Schneider wiederum setzt auf Nostalgie: „Nachdem das Reisen momentan nicht möglich ist, bieten wir dem Publikum eine tänzerische Reise. Es wird etwas für Fans von Fred Astaire und Ginger Rogers, eine Reise mit vielen Klassikern und voller Gefühl."