­Die Muppets also. Die letzte verbliebene unoperierte Hoffnung darauf, dass es im Showbiz so etwas wie die ewige Jugend gibt. Aber von nix kommt bekanntlich halt nix, wie sich zeigt: Die bunte Truppe hat sich bei Disney+ eingemietet und ist technologisch am neuesten Stand. Heißt: Sie produziert ihre eigene Show im Internet. Und wie in die Muppet-DNA eingeschrieben, geht das schief, was eben schiefgehen muss. Also zurück zur ewigen Jugend: Miss Piggy hat stilecht eine Lifestyle-Sendung mit Zoom-Gästen. Dass die schrille Sirene nicht überschnappt, dafür sorgt Onkel Tödlich in der Assistentenrolle, der mit Stil in etwa so viel zu tun hat wie Donald Trump mit Demokratie.

Die rund 22-minütigen Folgen sind vollgepackt mit guten, alten Bekannten: Gonzo, der schwedische Koch, ist mit dabei, Fozzie Bär und, und, und. Kermit gibt wie immer den vor dem Chaos kapitulierenden Zeremonienmeister. Also bleibt alles beim Alten und das ist gut so. Denn die Muppets sind neben den Fraggles die Lordsiegelbewahrer einer alten Unterhaltungsgarde. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn das, was die Herrschaften machen, das machen sie gut. Da kommt ihnen natürlich auch die höchst turbulente Zeit zugute: Automatisch steigt das Bedürfnis nach jenen Inhalten, die einem eine gesicherte Unterhaltung bieten. Also ein bisschen wie Schokolade: da weiß man, was man hat.


­
­