
Um diese Serie zu mögen, muss man ebenso wenig die Schachregeln können, wie ein Schachgenie davon abhängig ist, tatsächlich ein Brett vor sich zu haben. Der Zauber entsteht im Kopf, der Esprit des edlen Sports durchlebt die Geschichte ohnehin bis in die letzte Pore. Mit „Damengambit“ gelingt Netflix dieses Unterfangen einer Schachserie herausragend charmant: Im Mittelpunkt steht Beth, die im Waisenhaus nicht nur die Schattenseiten des Lebens, sondern auch die Schachregeln lernt und bald jeden Gegner ins Matt stellt. Abends, im Bettenlager, imaginiert sie, zugedröhnt mit Tabletten, Schachbretter an die Decke – visuell grandios umgesetzt.