Der ORF hat als erste der 41 Rundfunkstationen, die für den Eurovision Song Contest in Rotterdam angemeldet waren, nach der Absage des Großevents (12., 14. und 16. Mai) reagiert und auf Initiative von Programmdirektorin Kathrin Zechner in kurzer Zeit eine Video-Edition des ESC lanciert: „Mr. Song Contest proudly presents – Der ‚kleine‘ Song Contest“. Bei dem zehn ehemalige Vertreter Österreichs – darunter Waterloo, Simone, Petra Frey, Manuel Ortega, Alf Poier, Nadine Beiler, Conchita und Zoë – als Juroren fungieren und jeden Beitrag mit Punkten (von Null bis zwölf bewertet). Im Detail: 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10 oder 12 Punkte, wobei jedes Jurymitglied mehrfach die gleiche Punkteanzahl an verschiedene Länder vergeben kann. Auch für Österreichs Vincent Bueno ("Alive") darf im Gegensatz zum "echten" ESC hier bei der Video-Challenge abgestimmt werden.

Unter den zehn Juroren vom "kleinen" Song Contest: Conchita
Unter den zehn Juroren vom "kleinen" Song Contest: Conchita © ORF
Auch Nadine Beiler (vertrat Österreich 2011) ist Teil der Jury
Auch Nadine Beiler (vertrat Österreich 2011) ist Teil der Jury © ORF

Mit dem Addieren der Punkte steht in jeder Show ein Jurysieger fest. Unter diesen drei Titeln entscheidet das TV-Publikum am 18. April mittels Televoting, wer den „kleinen“ Song Contest gewinnt.
Präsentator Andi Knoll formuliert es auf seine humorige Art so: „Nachdem von den ESC-Organisatoren bestimmt wurde, dass 2021 zwar die für heuer nominiert gewesenen Künstler antreten dürfen, aber nur mit neuen Songs, wäre es doch schade, wenn diese Beiträge von heuer alle im Mistkübel der Musikgeschichte landen – also bei manchen mehr und bei manchen weniger. Ein weiterer Grund, warum man den ESC nicht ausfallen lassen darf!“

Kathrin Zechner will mit den Sendungen auch „Respekt und Anerkennung der Leistung der 41 Länder zollen“, die beim 65. Song Contest ins Rennen gegangen wären. Bei der Aufteilung der Videoclips achtete der ORF auf eine abwechslungsreiche Mischung; sie hat nichts mit der ursprünglichen Zulosung auf die Semifinali in Rotterdam zu tun. So stehen heute gleich zwei Favoriten der Buchmacher auf dem Programm: Bulgarien und Island (sie lagen in den Wettbüros bis zur ESC-Absage neben Litauen und der Schweiz ganz vorne). Auch die Fix-Finalisten Niederlande, Spanien und England sind in der ersten Sendung dabei.
16. April, 20.15 Uhr, ORF 1: Zweite Sendung mit 14 Nationen.
18. April, 20.15 Uhr, ORF 1: Dritte Ausgabe (13 Videos), anschließend Publikumsabstimmung über die drei Jurysieger.