"Der ORF hat sein Religionsangebot seit drei Wochen um ein Vielfaches ausgebaut“, erklärt Barbara Krenn, interimistische Leiterin der ORF-TV-Hauptabteilung Religion. Und betont: "Der ORF kommt dabei seiner gesetzlichen Pflicht nach, alle in Österreich gesetzlich anerkannten Glaubens- und Religionsgemeinschaften - und das sind derzeit 16 - angemessen wahrzunehmen und ihnen Platz einzuräumen."
Am Gründonnerstag wird auf ORF III der Gottesdienst aus dem Wiener Stephansdom mit Erzbischof Christoph Schönborn und den Mitgliedern der Dommusik auf ORF III live um 18.15 Uhr übertragen. Den Gottesdienst der Osternacht kann man am Samstag live aus dem Stephansdom auf ORF III um 20.15 Uhr mitverfolgen.
Prinzipiell gelte: „Es werden keine ,Geistermessen‘ gefeiert, mit dem Priester allein in der Kirche. Neben dem Zelebranten sind noch vier weitere Personen dabei, also meist eine Lektorin, ein Kantor, ein Organist und ein weiterer Priester oder Diakon. Und alle halten natürlich den gebotenen Abstand ein“, sagt Krenn.

Für große Gotteshäuser wie den Stephansdom, die gut ausgeleuchtet werden müssen, kann eine Livemesse personalintensiv sein, bis zu 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Lichtauf- und abbau, Kamera, Ton, Regie, Bildmeister, Produktionsleitung etc. beschäftigen. Aus diesem Grund kooperiert der ORF oft mit dem ZDF, damit die Kosten geteilt werden können.
Und: „Jede Messe, die wir übertragen, und das ist in einem Nicht-Coronajahr ein Sonntagsgottesdienst aus Österreich pro Monat, davon zehn katholische und zwei evangelische, wird gemeinsam mit einem ORF-Redakteur und dem Medienverantwortlichen der jeweiligen Diözese ,erarbeitet‘. Auch die Predigt wird vorab vom zuständigen Redakteur freigegeben“, verrät sie. Dazu kommen Sondertermine zu Jubiläen sowie „Urbi et Orbi“.

Wie werden aber die Messen unterm Jahr "aufgeteilt"? Barbara Krenn erzählt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung: "Aus der Erzdiözese Wien kommen in der Regel drei Messen pro Jahr, weiters wechseln sich im Acht-Jahre-Rhythmus die Diözesen ab. Heuer ist die Steiermark, also die Diözese Graz-Seckau an der Reihe. Es gab bereits einen Gottesdienst aus Zeltweg, im Herbst gibt es einen von den Elisabethinnen in Graz und am 25. Dezember wird es einen Gottesdienst aus dem Stift Rein geben."