Sie waren die legitimen Nachfolger Postkarte: Übermittlungen per Telefonanruf und per SMS sind seit Jahren die traditionellen und für die Sender lukrativen Wege, um von den Zuschauern eine Meinung zu erfragen. Dieses Wahlrecht galt es sich zu erkaufen: 50 Cent war der traditionelle Preis für eine Stimme in Castingshows wie "The Voice of Germany", "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" oder dem Song Contest.

ProSieben geht mit der zweiten Auflage von "The Masked Singer" neue Wege und setzt auf eine moderndere Form der Abstimmung. Wer mitreden will, muss die ProSieben-App nutzen.

Was nach einer Lappalie klingt, hat symbolisches und finanzielles Gewicht. Letzteres lässt sich leicht erklären, denn diese Form der TV-Plutokratie spülte Euros in die Kassen der Sender. Auf diese Euros verzichtet der deutsche Privatsender, wenn er auf das App-Voting umstellt. Zugleich wertet er die App auf, führt die Kunden auf die eigene Plattform und verstärkt nebenbei die Kundenbindung.

"The Masked Singer" startet am Dienstag auf Puls4, zum ersten Mal in einer österreichischen Ausgabe. Am Samstag folgt die zweite Auflage der deutschen ProSieben-Show, die bei ihrer Premiere für tolle Quoten sorgte.