Das Tor geht auf, das Scheinwerferlicht geht an. Und dann läuft der Countdown für eine Idee. So lautet das Prinzip von Startup-Shows wie “2 Minuten 2 Millionen”. Über 40 Millionen Euro an Investitionen konnten in der Puls-4-Show bereits lukriert werden. Ab heute (20:15 Uhr) kommen in der siebten Staffel weitere Summen dazu. Was vor laufenden Kameras ausverhandelt wird, kommt aber nicht immer als Deal zustande, verrät Florian Kandler im Startgespräch, dem Wirtschaftspodcast der Kleinen Zeitung.

Der Wiener ist Startup-Finanzierungsexperte und als Coach für die Sendung tätig. Er bereitet die Unternehmerinnen und Unternehmer auf die Pitches, also ihre Präsentationen vor. “Die Investoren sehen das Team eine Stunde, das Treffen wird dann etwa auf 20 Minuten zusammengeschnitten. Da kann niemand eine Entscheidung treffen”, sagt Kandler. In vergleichbaren TV-Formaten in den USA (“Shark Tank”) finden weniger als die Hälfte der Deals tatsächlich statt. In Österreich würden etwa ein Drittel der auf Sendung ausgemachten Geschäfte platzen, meint der Startup-Coach. Puls 4 verrät dazu keine genauen Zahlen. Meist würden Investoren und Gründer erst nach der Show Details ausverhandeln, und dort seien die Kameras dann nicht mehr dabei, heißt es auf Nachfrage der Kleinen Zeitung. 

Auch nach tatsächlich abgeschlossenen Geschäften kann es aber noch zu überraschenden Momenten kommen. Kandler erinnert sich an eine Geschichte, die er unabhängig von der TV-Show mit einem Startup erlebt hat: “Ein Investor stand nach dem Deal plötzlich mit seinem Bürozeug vor der Tür der Firma und hat gefragt, wo er seinen neuen Arbeitsplatz einrichten kann.” Ein Kommunikationsproblem, das in diesem Fall glücklicherweise schnell gelöst werden konnte. Es zeige aber, wie wichtig die Überlegung sei, welche Art von Investor man sich in sein Unternehmen holen möchte und wie nah man diesen an seine Firma heranlässt.

Weitere Einblicke des Startup-Coaches können Sie hier im “Startgespräch” hören.