Nach einem – auch dank der Informationssendungen – erfolgreichen 2019, in dem ORF 2 bei den Zuschauern ab zwölf Jahren um 0,5 Prozentpunkte zulegen konnte und auf einen Marktanteil von 19,8 Prozent kam, hat Channelmanager Alexander Hofer ein paar Neuerungen vor. Beziehungsweise „seriöse Absichtserklärungen“, wie es der 47-Jährige gerne nennt. Unter „Müssen“ fällt das Installieren eines Nachfolgeformats für „Klingendes Österreich“, da Sepp Forcher sich mit der 200. Folge im März verabschiedet. Fix ist: Die Produktion bleibt im Landesstudio Steiermark angesiedelt, offen sind Moderation und Art der „leichten Modifizierung“, wie Hofer es ausdrückt. Der Neustart ist ab Herbst geplant.

ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer mit Peter Rapp
ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer mit Peter Rapp © ORF

Unter „Wollen“ reiht sich die Rückkehr von „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ ein – nicht als Koproduktion mit dem ZDF, wie von 1968 bis 2003, sondern als reine Österreich-Ausgabe mit heimischen Kriminalfällen. Womit „die Aufklärungsquote und unsere Quote erhöht werden könnten – eine Win-Win-Situation also“, sagt Hofer. Die Live-Fahndungssendung kann nur mit der Zusammenarbeit mehrerer Ressorts gestemmt werden, die Premiere ist in der zweiten Jahreshälfte geplant.
Nachdem im Vorjahr der Spin-Off von „9 Plätze – 9 Schätze“ gut funktioniert hat („So isst Österreich“ mit dem Mostviertler Mostbratl als Sieger), will man bei der heurigen Zusatzshow Anfang Juni den rot-weiß-roten Grillmeister küren. Bei „9 Plätze – 9 Schätze: So gut grillt Österreich“ sollen regionale Unterschiede und Ideen sichtbar werden.
Nicht live ist der erste Hauptabend-Versuch mit Gärtner Karl Ploberger im April: „Österreich blüht auf“ ist nämlich nicht als „9 Plätze – 9 Schätze“-Ableger konzipiert, mit prominenten Gartenliebhabern, „traumhaften Bildern“ (so Hofer) und Tipps des Profis soll einfach Frühjahrsstimmung erzeugt werden. Das schnelle Comeback von Peter Rapp mit einer launigen Hoppala-Parade aus dem ORF-Archiv gibt es bereits am Faschingssamstag.

Dass außer des Jahresrückblicks der Landesstudios (wie am 16. Dezember 2019) eine 45- minütige Hauptabendstrecke auch bei anderen Gelegenheiten/Themen auf neun eigene Bundeslandausgaben aufgeteilt wird, steht ebenfalls auf Hofers Liste – wie eine eigene, auf das ORF 2-Publikum zugeschnittene wöchentliche Serie, in der Tradition von „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“ und „Lilly Schönauer“. Die wird aber nicht vor 2021 in Produktion gehen.
Ein musikalisches Casting gibt es noch diesen Sommer: Im Rahmen des Vorabendmagazins „Studio 2“ wird Österreich nach Talenten durchforstet, die eine Band bilden könnten. Ein Cross-over verschiedener Stilrichtungen wäre Hofers Wunsch, dessen Ziel auch hier lautet: „Die Vielfalt unseres Landes abbilden!“