Schnauzer, Pullunder, Vokuhila: Das Setting des neuen „Tatorts“ aus Frankfurt wirkt rührselig aus der Zeit gefallen. Damals, in den Achtzigern, da hatten es Biggi (Katharina Marie Schubert) und Hajo (Peter Trabner) in ihrem Mittelstandsleben auch gut. Nun steht ihr Betrieb vor der Pleite und die zwei täuschen einen Überfall vor – für den Versicherungsbetrug. Damit es echter aussieht, soll sie ihm ins Bein schießen. Aber: Der Wachmann überrascht die beiden – und muss dafür mit seinem Leben büßen. In der Eingangsszene diskutieren die beiden ewig über den Einschusswinkel. Und obwohl schon vorab vieles klar ist, schafft es Regisseurin Emily Atef („3 Tage in Quiberon“), die Ermittlungen in der Sonnenenergiebranche, ironisch gefilmt im Nebelgrau, hoch zu halten. Mit Sittenbildern, Retro-Musik, starkem Spiel, stoischen Ermittlern (Margarita Broich, Wolfram Koch) und staubtrockenen Dialogen. „Unsere Ehe lief schon länger nebenbei. So als hätte jemand vergessen, den Aus-Schalter zu drücken“, erklärt die Witwe (Judith Engel) im beigen Wohnzimmer.